Rhein-Neckar-Löwen gewinnen Generalprobe gegen Pfadi Winterthur

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Karlsruhe/Kronau (esch). Nur wenige Tage vor dem Beginn der Saison 2014/15 präsentierten sich die Rhein-Neckar-Löwen noch einmal vor heimischem Publikum in der Kronauer Mehrzweckhalle. Gegner war der Schweizer Vizemeister Pfadi Winterthur, bei dem mit Petr Hrachovec ein Mann als Co-Trainer auf der Bank Platz nahm, der schon die Farben der Badener in der Bundesliga vertrat. Die Eidgenossen erwiesen sich als richtiger Partner für den letzten Test der Löwen und forderten

Trainer Nikolaj Jacobsen (Foto:cls)
Trainer Nikolaj Jacobsen (Foto:cls)

die Schützlinge von Trainer Nikolaj Jacobsen über weite Strecken der Begegnung. Nach dem 32:24 Erfolg zog der neue Löwen Dompteur ein zufriedenes Fazit: „Man hat gesehen, dass es schon sehr gut ausgesehen hat, wenn unsere vermeintlich stärkstes Aufgebot auf dem Feld war. Wir haben beide Halbzeiten kontrolliert, bevor wir mit dem Wechseln begonnen hatten. Vor allem mit der Leistung der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden.“

In den ersten zehn Minuten entwickelte sich eine Partie, die man getrost in die Rubrik abtasten einstufen darf. Beide Mannschaften überzeugten in diesem Abschnitt vor allem in der Abwehr und ließen wenig gute offensive Aktionen zu. Zwar gelang es den Löwen in der siebten Minute durch zwei Treffer von Kapitän Uwe Gensheimer eine Führung von zwei Toren zu erzielen, aber Pfadi konterte schnell und schaffte sofort wieder den Anschluss. Nach dieser Anfangsphase setzte wieder einmal Niklas Landin das Zeichen und eröffnete mit einer tollen Parade gegen Goran Cvetkovic die stärkste Phase der Badener. Andy Schmid führte glänzend Regie und war auch selbst erfolgreich zum 7:4. Schon im nächsten Angriff erhöhte Mads Mensah Larsen, der Neuzugang aus Dänemark, auf 8:4. Nachdem Landin einen Siebenmeter pariert hatte war der Kapitän wieder an der Reihe. Mit zwei sehenswerten Treffern baute Gensheimer den Vorsprung auf 10:4 aus und Gästetrainer Adrian Brüngger nahm eine Auszeit. Seine Jungs setzten die Traineranweisungen sofort um und verkürzten auf 10:5. Alexander Petersson nutzte die nächste Gelegenheit zu einem

Alexander Petersson gegen zwei Schweizer (Foto: cls)
Alexander Petersson gegen zwei Schweizer (Foto: cls)

schnellen Gegenstoß und stellte den alten Abstand in der18. Minute wieder her. Trainer Jacobsen wechselte dann einzelne Spieler aus und musste erkennen, dass eine gewisse Unruhe im Team entstand und nahm zehn Minuten vor dem Ende der Halbzeit eine erste Auszeit. Er schien aber damit den Gegner aufgeweckt zu haben. Pfadi Winterthur arbeitete in der Abwehr aggressiver und Torhüter Aurel Bringolf steigerte sich immer mehr. In den folgenden fünf Minuten schafften die Gäste den Anschluss zum 11:9 und waren damit wieder im Spiel. Neuzugang Harald Reinkind unterbrach zwar den Lauf der Eidgenossen aber Luka Maros fügte seinem Trefferkonto zwei weitere zu und half somit seiner Mannschaft noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich zu erzielen. Mit einem gerechten 12:12 gingen die Kontrahenten in die Kabinen.

Nach dem Wechsel entwickelte sich das Spiel zunächst so, wie es begonnen hatte. Bis zum 14:14 sahen die Löwen Anhänger zwei Teams auf Augenhöhe, ehe die Gastgeber das Tempo erhöhten. Innerhalb von fünf Minuten zogen die Gelbhemden auf 19:15 davon. Nach einem Gegentreffer durch den elffachen Torschützen Maros legten Mads Mensah und Gensheimer noch zwei drauf und die Löwen führten zur Freude des Anhanges mit 21:16. Erneut nahm Brüngger eine Auszeit und ordnete sein Team neu. Die Badner verloren durch diese Unterbrechung etwas den Faden und ermöglichten den Pfadis den Anschluss zum 21:19. Allerdings nahmen die Gäste sich selbst den Schwung, indem sie durch ein ungeschicktes Foul an Bjarte Myrhol eine Zeitstrafe und einen Siebenmeter hinnehmen mussten. Der deutsche Vizemeister nutzte die Gelegenheit der Überzahl und setzte sich auf 24:19 ab. In der Schlussphase kontrollierten die Jacobsen Schützlinge immer mehr das Geschehen und bauten den Vorsprung immer weiter aus. Der Schweizer Spitzenclub hatte in den letzten zehn Minuten nur noch durch Rückraumschütze Maros Erfolg und kassierte letztendlich eine doch noch deutliche 32:24 Niederlage.

Oliver Roggisch (Foto: cls)
Oliver Roggisch (Foto: cls)

Oliver Roggisch sah das letzte Testspiel der Löwen ebenso als gelungen an wie der Chefcoach: „Wir haben ganz gut begonnen. Dann haben wir vorne einige Chancen liegen lassen und hinten den Ausgleich kassiert. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann wieder kontrolliert, haben weniger Fehler gemacht und haben dann gezeigt, was in uns steckt. So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, stellen wir uns das eigentlich vor.“

Für die Rhein-Neckar-Löwen spielten: Niklas Landin-Jacobsen, Bastian Rutschmann – Andy Schmid (1), Uwe Gensheimer (9/1), Stefan Kneer, Tim Suton, Bjarte Myrhol (7), Mads Mensah Larsen (5), Patrick Groetzki (6), Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola, Alexander Petersson (3)

Für Pfadi Winterthur spielten: Aurel Bringolf, Arunas Vaskevicius   – Marcel Hess, Michal Svajlen (1), Dino Bajram (1), Luka Maros 11/1), Kevin Jud (1), Stefan Freivogel (3), Oliver Scheuner (1), Marvin Lieer (4), Goran Cetkovic (2)