Team „Kretzsche“ und Team „Buschi“ begeisterten die Fans

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Tochter und Vater Kretzschmar (Foto: cls)

Karlsruhe (esch). Ex-Löwen-Manager Thorsten Storm und der Manager der Commerzbank Arena Frankfurt, Patrick Mayer, Kretzsche-Buschigelten allgemeinhin als die Initiatoren des „goldgas Tag des Handballs“ und man kann ihnen nach der tollen Veranstaltung getrost auf die Schulter klopfen. Im gleichen Atemzug sollte man aber auch Frank Buschman von Sport 1 und seinen Experten Stefan Kretzschmar nennen, die einen ebenso großen Anteil am Gelingen dieses Handballfestes hatten.
Sie brachten den Auftritt der Prominenten ins Spiel und luden dazu eine Vielzahl von Größen des Hand- und Fußball ein und sorgten auch für die Sparte „Spaß“, indem Oliver Pocher, Elton und Paul Panzer ebenfalls in die Teams berufen wurden. Frank Buschmann, der an sich mit dem Handball nichts zu tun hat, war ehemaliger Basketballspieler und lief für die BG Hagen in der zweiten Bundesliga auf, bevor die Medienlaufbahn einschlug. Im Jahre 1993 landete er beim DSF, dem heutigen Sport 1 und moderierte Basketball aller Kategorien. Dort lernte er auch Stefan Kretzschmar kennen, der als Experte im Bereich Handball tätig ist. Buschmann kam auf die Idee Kretzschmar mit einem von ihm zusammengestellten Team im Handball herauszufordern und das ganze sollte am Tag des Handballs vor der Bundesligabegegnung zwischen den Löwen und dem HSV über die Bühne gehen. Buschmann, der Nicht-Handballer forderte den Handballstar in seiner Sportart heraus, konnte das gut gehen?
Die beiden Kontrahenten begannen früh mit der Zusammenstellung ihre Mannschaftskaders und taten das in aller Öffentlichkeit. Gerade durch die Wortgefechte der Beiden, ob vor laufender Kamera oder den Mikrofonen der Radioreporter oder auf Pressekonferenzen, bewirkten, dass das Interesse an dieser Veranstaltung immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Nur wenige Tage vor dem Spiel heizten „Buschi“ und „Kretzsche“ mit Auftritten in der Talkshow „Markus Lanz“ und tags darauf bei Stefan Raabs „TV total“ die Neugier der Menschen noch einmal so richtig an. Man kann den Anteil, den Buschmann und Kretzschmar für das Gelingen dieses Events leisteten, kann nicht wirklich bemessen.
Sicher ist, dass beide Kontrahenten es gelungen ist zwei Mannschaften auf die Spielfläche zu bringen, die man sonst nur bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen angetroffen hat. Aus dem „Jahrhundertteam der schwedischen Nationalmannschaft“ kamen Staffan Olsson, Magnus Wislander und Tomas Svensson, sowie Stefan Lövgren, der bis 2009 beim THW Kiel aktiv war. Bei Buschi heuerten neben Svensson die Torhüter Henning Fritz und der „Hexer“ Andreas Thiel an, nicht zu vergessen Paul Panzer. Kretzsche bot dagegen mit Jan Holpert und Christian Ramota zwei namhafte Torhüter auf.
Buschi wie auch Kretzsche wurden von bekannten Trainerpersönlichkeiten unterstützt, die die Teams betreuten. Beim Basketballer saßen Kai Wandschneider und Friedhelm Funkel an der Seitenlinie und erhielten Hilfe von Jo Deckarm. Der Handballer holte sich den Beistand von zwei Trainern, die seine Laufbahn mit beeinflussten, Heiner Brand und Michael Biegler.

Magnus Wislander und Staffan Olson (Foto: cls)
Magnus Wislander und Staffan Olson (Foto: cls)

Für die Feldpositionen hatten die beiden Kapitäne jeweils siebzehn Spieler zur Verfügung, die entweder berühmte Handballer waren oder sich zumindest in Deutschland einen Namen gemacht hatten. Hinzu liefen in beiden Teams ehemalige Größen der Fußballszene auf. Wir wollen hier die Akteure der beiden Teams einmal Revue passieren lassen.
Team Buschi: Frank Ettwein (HBW Balingen/Weilstetten), Steffen Weber (HSG Frankfurt), Jan Olaf Immel (HSG Frankfurt, früher TV Großwallstadt), Roman Pungartnik (Slowene, VfL Gummersbach), Dragan Skribc (Serbe, FC Barcelona) (wurde bei den Olympischen Spielen in Sydney zum besten Spieler gewählt, d.Red.), Magnus Wislander (Schwede, THW Kiel), Glenn Solberg (Norweger, SG Flensburg-Handewitt), Staffan Olsson (THW Kiel, schwedischer Nationaltrainer), Frode Hagen (Norweger, THW Kiel), Mirza Dzomba (Kroate, KS Kielce), Goran Sprem ( Kroate, VfL Gummersbach), Stefan Lövgren (Schwede, THW Kiel) und von der deutsche Frauennationalmannschaft Nadine Krause. Von den Fußballern hatte Buschi Hans Sarpei (FC Schalke), Ansgar Brinkmann (Preußen Münster) Alexander Schur (Eintracht Frankfurt),
Team Kretzsche: drei deutsche Weltmeister: Christian Schwarzer (Rhein-Neckar-Löwen), Markus Baur (TBV Lemgo) und Florian Kehrmann (TBV Lemgo). Weiter spielten: Johann Petersson (Schwede, THW Kiel), Lars Christiansen (Däne, KiF Kolding), Olafur Stefansson (Isländer, Doha), Joel Abati (Franzose, SC Magdeburg). Aus dem Fußball hatte sich Kretzsche die Dienste von Christoph Metzleder (FC Schalke), Marko Rehmer (Eintracht Frankfurt), und Uli Borowka (Werder Bremen) gesichert. Ferner gehörten Elton und Oliver Pocher aus der Abteilung Comedy dazu. Wolff Fuss kommt von Sky Deutschland. Kretzsche hatte außerdem eine wildcard an Felix Stachowiak gegeben, der sich über eine Aktion von Sport 1 beworben hatte.

Tochter und Vater Kretzschmar (Foto: cls)
Tochter und Vater Kretzschmar (Foto: cls)

Ein Highlight für die Zuschauer war jedoch, dass Stefan Kretzschmar seine Tochter Lucie Marie ins Team berufen hatte. Das 14jährige Mädchen gehört dem Kader Jugendnationalmannschaft und spielt beim HC Leipzig. Als sie von Trainer Biegler gleichzeitig mit ihrem Vater auf das Feld geschickt wurde löste es riesigen Jubel unter den Zuschauern aus. Ihre ersten Wurfversuche wurden noch eine Beute des „Hexers“, aber den vierten Versuch brachte sie im „Buschi-Gehäuse“ unter und erhielt lang anhaltenden Beifall. Nach dem Spiel meinte sie: „Es kommt natürlich nicht jeden Tag vor, dass ich mit meinem Vater in einem Spiel auflaufe und wird in naher Zukunft auch nicht so schnell wieder vorkommen. Ich habe jede Minute auf dem Spielfeld mit meinem Vater genossen. Überhaupt war dies ein ganz gelungener Tag. Ich habe beim Einlaufen in die Arena richtig Gänsehaut bekommen.“
In der ersten Hälfte hielt das Team Buschi sehr gut mit und ging sogar mit einer 10:11 Führung in die Pause. Nach dem Wechsel drehte das Team Kretzsche auf und erhöhte angeführt von Markus Baur das Tempo und ging beim 14:13 durch den Kapitän Stefan Kretzschmar in Führung. Aber Buschi und sein Team wehrten sich tapfer und glichen bis zehn Minuten vor dem Ende jede Führung der Gegner wieder aus. Zwei Treffer der Fußballer Rehmer und Metzelder, sicher aber mit der Hand erzielt, ergaben zum ersten Male eine Differenz von zwei Toren. Schwarzer erhöhte kurz danach auf 21:18. Stefansson, zweimal Christiansen und Abati bauten den Vorsprung auf 25:20 aus. Dann brachten Brand/Biegler auch noch ihre Geheimwaffe ins Spieler. Pocher nahm des Auftrag als Kreisläufer zu agieren sehr ernst und pflügte die Buschi-Abwehr das eine oder andere Mal von links nach rechts durch, bis ihn er von Wislander beim Wurfversuch jäh gebremst wurde. Der Jubel im inzwischen fast gefüllten Stadion kannte keine Grenzen als Elton am Kreis bedient wurde und sicher verwandelte. Sein 27:21 war jedoch noch nicht der Schlusspunkt. Den setzte dann ein „Gallier von der Alb“, Frank Ettwein netzte zum Endstand von 27:22 ein.

Die beiden Trainer Biegler und Brand (Foto: cls)
Die beiden Trainer Biegler und Brand (Foto: cls)

Beide Teams wurden von den Zuschauern begeistert gefeiert. Zur Überraschung aller wurde es nicht nur ein Spaß-Spiel, sondern es wurde phasenweise echt guter Handball geboten. Trainer Biegler stellte nach dem Spiel denn auch fest: „Die Jungs verlernen das Handballspiel nicht. Sie sind häufig bei Spielen für einen guten Zweck unterwegs. Es war uns klar, dass auf beiden Seiten viel Qualität vorhanden ist. Ich hoffe, alle hatten viel Spaß dabei. Ich denke alle sind auf ihre Kosten gekommen, zumal wir alle haben einsetzen können.“ Der erfahrene Nationaltrainer der polnischen Nationalmannschaft fügte noch einige Gedanken zum Tag des Handballs hinzu: „Ich möchte betonen, dass alles was ab 10.00 bis 15.00 Uhr gelaufen ist, ist das A und O für unseren Sport. Ich fand den Wechsel in das Stadion zu den Endspielen sehr gut, denn das erhöhte die Motivation bei den Kindern um ein Vielfaches. Das war der große Baustein. Ein bisschen Klamauk gehört einfach dazu. Für die Veranstalter, die Arena kann ich nur den Hut für diese Veranstaltung ziehen. Eine Sportart wie unsere muss immer den Anspruch haben, in der Öffentlichkeit präsent zu sein.“