DHB SICHTUNG DER MÄNNLICHEN JUGEND JAHRGANG 98 IN RUIT

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2014-03-05-BHV-PI-DHB-Sichtung_männliche_Jugend_Jg98-Foto„Alle Jahre wieder“ holt der Deutsche Handballbund den jüngsten Jahrgang der männlichen B-Jugend auf den Prüfstand und lässt sich vier Tage lang von den Kandidaten zeigen, wie weit sie sich schon entwickelt haben. Zusammen mit neun anderen Verbänden weilte der Badische Handball-Verband mit seinen zwölf Spielern dieser Tage an der Landessportschule Ruit vor den Toren Stuttgarts. Verbandstrainer Dr. Pavol Streicher hatte zusammen mit den Jahrgangstrainern Andreas Intze und Wolfgang Braun die badischen Jungathleten intensiv auf diese Veranstaltung vorbereitet. Der DHB war mit allen Kräften angerückt, die für den männlichen Bereich zu-ständig sind, ein Zeichen wie wichtig diese Maßnahme beim DHB eingestuft wird. Neben Wolfgang Sommerfeld und Christian Schwarzer waren Bundestrainer Martin Heuberger, Juniorentrainer Markus Bauer, Jugendtrainer Klaus-Dieter „Pitti“ Petersen, Torwarttrainer Henning Fritz und Jugendtrainer Jochen Beppler ins Schwabenland gereist um den Jahrgang 98 genau unter die Lupe zu nehmen.

Nachwuchskoordinator Wolfgang Sommerfeld und Jugendkoordinator Christian „Blacky“ Schwarzer begrüßten die 120 Jung-Handballer zusammen mit ihren Auswahltrainern und machten ihnen zuerst einmal deutlich, dass es für ihre weitere Laufbahn sehr wichtig sei, sich an diesen vier Tagen einmal mächtig ins Zeug zu legen. „Blacky“ betonte aber auch, dass zu einem Auswahlspieler mehr gehört als sich nur auf dem Feld zu präsentieren. „Ordnung, Disziplin und Teamgeist“ erläuterte er den Jungs, „sind Werte die in unserem Sport nicht fehlen dürfen.“

In den ersten Einheiten legten die heranwachsenden Handballer Zeugnis ab wie weit es mit ihrer athletischen Ausbildung schon gediehen ist. Sprungkraft, Schnelligkeit und Gewandtheit wurden überprüft, genauso wie die Wurfkraft und -genauigkeit. Für einen Handballer mag es zunächst seltsam klingen, dass die Jungs eine Bodenkür vorführen mussten, aber sie war Bestandteil der Testreihe zu Beginn der Veranstaltung. Aber Geschicklich-keit und Gewandtheit lassen eben sehr gut erkennen, wie weit der Athlet seinen Körper beherrschen kann. Rolle vorwärts und rückwärts, Räder, Handstand oder Kopfstand gehörten zum Repertoire der Jungs und sahen häufig auch sehr ansehnlich aus.

Als es dann daran ging all jene Dinge unter Beweis zu stellen, die zum täglichen Handwerk dieser Nachwuchs-kräfte gehören, zeigte sich bei einigen Kandidaten doch eine gewisse Nervosität. In Ruit war natürlich die Leistungsgrenze viel weiter oben, denn man trainierte dort mit den besten Spielern eines Jahrganges. Das spürte man in jeder Einheit, denn jeder musste oft an seine Grenzen gehen, aber genau das machte auch Spaß. Die Sichtung oder das Training mit dem Team Baden war eine tolle Abwechslung zum Vereinstraining. Die badischen Jungs fühlen sich in ihren Vereinen und ihren Mannschaften sehr wohl und sehen die Auftritte mit dem Team Baden als Belohnung für ihre Vereinsarbeit.

Trainer Intze fasste nach der Sichtung die Erkenntnisse zusammen, die er und sein Partner Braun mit dem Team Baden in Ruit gewonnen hatte: „Zu Beginn und im letzten Teil der Veranstaltung war ich mit den Jungs sehr zufrieden. Im Mittelteil haben sich Schwächen aufgezeigt, die nun in den weiteren Trainingseinheiten bis zum Länderpokal im nächsten Jahr aufgearbeitet werden müssen. Für uns war letztendlich nicht die Platzierung wich-tig, sondern eher die Erkenntnisse, die wir über unsere Spieler gewinnen konnten. Der Lerneffekt in Richtung Länderpokal und die persönliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen sind für die Trainer entscheidend.

Mit Beginn der Spiele zeigten unsere Jungs eine große Nervosität, die sich im weiteren Verlauf aber sichtlich legte. So zeigten wir gegen Württemberg im letzten Spiel unsere beste Leistung. Unseren Spielern fehlt noch eine gewisse Wettkampfhärte und Stressresistenz, was sich vor allem darin wiederspiegelte, dass wir in drei Begegnungen in den letzten drei Sekunden entweder ein Unentschieden oder gar eine Niederlage hinnehmen mussten. Daran müssen wir noch intensiv arbeiten.

Am effektivsten konnten sich unsere beiden Torhüter, Simon Gabrys (HG Oftersheim/Schwetzingen) und Moritz Mangold (SG Pforzheim/Eutingen) präsentieren. Mangold wurde schließlich auch in das All-Star-Team gewählt und wird sicher wie einige seiner Kameraden eine Einladung zu weiteren DHB-Lehrgängen erhalten.

Zusammenfassend können wir Trainer festhalten, dass wir in den Tagen von Ruit sehr viele Eindrücke mitgenommen haben. Wir werden die Erkenntnisse genau analysieren und dann in das weitere Training mit den Jungs einarbeiten.“

Zum Schluss dieses Berichtes darf man für die Spieler des Badischen Handball-Verbandes noch einmal eine Bemerkung von „Blacky“ Schwarzer ins Gedächtnis rufen, die er während seiner Begrüßung an die Teilnehmer richtete: „Die Sichtung ist nicht die entscheidende Überprüfung zur Aufnahme in die DHB-Auswahl. Es kommt noch der Länderpokal und auch sonst werden wir Euch weiter beobachten, wie ihr euch entwickelt.“ Für die Spieler sollte dies ein zusätzlicher Ansporn sein, auch weiter an sich zu arbeiten.

 

Gesichtet wurden in Ruit 2014:

Moritz Mangold und Janik Deutscher (beide SG Pforzheim/Eutingen), Denis Kalabic, Kevin Kleinlagel und Simon Van de Locht (alle SG Kronau/Östringen), Johannes Meudt (TSG Wiesloch), Simon Gabrys, Tobias Tolciu, Valentin Demel, Alexander Leibnitz und Johannes Kadel (alle HG Oftersheim/Schwetzingen), sowie Cedric Dietz (SG Heidelsheim/Helmsheim)

Quelle: Badischer Handball Verband Verfasser: Erich Schütt