Am Ende fehlte Brühl die Kraft

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TV Brühl 1912

Am Ende fehlte Brühl die Kraft

Badenliga Frauen: SG Heidelsheim/Helmsheim – TV Brühl 29:26 (16:15)

Nach zuletzt vier doppelten Punktgewinnen in Serie brachte die SG Heidelsheim/Helmsheim den Brühlerinnen mit 26:29 eine Niederlage bei. Für die Gastgeberinnen war die Partie von größter Wichtigkeit für den weiteren Rundenverlauf, ein negativer Spielausgang wäre gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung gewesen. Daß es nicht soweit gekommen ist, hatte vielerlei Gründe. Die sich erneut verschärfenden Personalnot machte Brühls Trainer Fred Klaszus erfinderisch. Zunächst galt es, Julia Werle und Franziska Pristl zu ersetzen. Rachtsaußen Vanessa Henn fiel berufsbedingt aus und Sophia Schneider reiste nach einer gespielten ersten Hälfte vom A-Jugendspiel aus Schriesheim an. Zu allem Überfluß verletzte sich Abwehrspezialistin Lisa Naber nach nicht einmal zehn Minuten und fiel für den Rest der Begegnung aus. So war auch diesmal die Peronaldecke auf der Bank mit nur einer einzigen Auswechselmöglichkeit mehr als begrenzt und das nach nicht einmal 48 stündiger Ruhephase vom kräfteraubenden Pokalspiel gegen die TSG Ketsch. Die Vorzeichen waren nicht die Allerbesten, aber dennoch war vorsichtiger Optimismus angesagt, der zumindest 55 Minuten lang anhielt.

Beide Mannschaften begannen die ausgeglichene Partie ein wenig abwartend, aber hoch konzentriert. Die SG bot den Gästen eine 6:0 Deckung an, Brühl die gewohnte 5:1 Formation. Innerhalb der nächsten Minuten (2:2) wurden die Visiere hoch geklappt. Jetzt kam die Zeit, wo sich die Gäste mit ihren schnellen Vorstößen durchzusetzen verstanden. Brühl führte 8:5 und Heidelsheim schien den Faden zu verlieren, zumal deren Top-Torschützen, Bianca Dehm und Janina Hurst durch die gute Gästeabwehr nicht wie gewohnt zur Geltung kamen. Jetzt reagierte auch die SG-Bank. Sie zog in der eigenen Defensive den Mittelblock noch dichter zusammen und machte ein Durchkommen für die Brühler Sturmreihe eminent schwierig. Die Folge war, daß sich das Positionsspiel der Gäste immer mehr zum gegnerischen Kreis hin verlagerte, die Fehlerquote stieg, und erfolgreiche Abschlüsse nur mit viel Aufwand, oft über die Außen, zu realisieren waren. Nachdem die SG zum 8:8 ausgeglichen hatte, ging das Kopf an Kopf Rennen weiter (10:10, 12:12 und 14:14). Begünstigt durch eine von sechs Brühler Zeitstrafen, gelang Heidelsheim die 16:15 Pausenführung.

Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild, allerdings jetzt mit mehr Vorteilen für den Tabellenführer. Sie hatten über ihre Linksaußen, Laura Witt (neun Treffer), die Schwachstelle in der Brühler Hintermannschaft ausgemacht. Und wäre da nicht TV-Keeperin Sandra Lauerwald in sehr guter Verfassung gewesen, die nicht nur drei Siebenmeter, sondern auch viele freie Würfe meisterte, die Entscheidung in diesem Spiel hätte nicht so lange auf sich warten lassen. Brühl kämpfte verbissen und ließ sich auch nicht abschütteln (20:20 und 25:25), war in einigen Situationen, wie bei zwei vergebenen Großchancen bei Tempogegenstößen, jedoch glücklos. So kam es, wie es kommen mußte. Zwei schnelle SG-Treffer in Überzahl zum 27:25, danach sogar das 28:25, die Partie gegen einen Gegner, bei dem auch die letzten Kräfte schwanden, war entschieden.

Fred Klaszus: “ich kann meinen Mädels keinen Vorwurf machen. Natürlich lief bei uns nicht alles nach Wunsch, aber unter den Begleitumständen war es mehr als schwierig, hier Punkte mitzunehmen. Nach dem Pokalspiel vom Donnerstag kam die Regeneration zu kurz. Viele Spielerinnen waren nach den letzten Strapazen einfach platt.“

TV Brühl: Lauerwald, Zimmermann; Li. Bühn (1), Gross (1), Siebenlist (6/2), Naber, Röschel, Renkert (10/8), Schneider (4), Edelmann (4).                                                                                                                                             ako