Badenliga: Zehn Dumitru-Tore beim Hockenheimer 35:23 gegen HC 2000 Neuenbürg

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HSV Hockenheim

Der HSV wirft sich für die Relegation warm

Mit dem eindrucksvollen 35:23 (18:10)-Heimsieg gegen den HC 2000 Neuenbürg und einer kurzfristig organisierten Party hat sich der HSV Hockenheim von seinen Anhängern aus der Handball-Badenliga-Saison verabschiedet und sich gleichzeitig warm geworfen für die am 18. Mai in der Rudolf-Harbig-Halle beginnende Aufstiegsrunde zur  Oberliga-Baden-Württemberg. Gegen die in allen Belangen unterlegenen Schwarzwälder hätte es sogar noch einen Rekordsieg zum Abschied geben können, denn der HSV ließ eine Menge bester Chancen aus. Und das, obwohl die Hockenheimer mit ihrem gerade mal zehn Spieler umfassenden letzten Aufgebot spielen mussten, denn Janis Wolf konnte aus Krankheitsgründen nicht spielen, Sergiu Dumitru hatte noch mit einer Grippe zu kämpfen und die Akteure aus der zweiten Reihe, Henrik Gubernatis und Marcel Schwögler, waren verhindert. Aber auch die Gäste mussten ersatzgeschwächt spielen. Ihnen fehlten die beiden etatmäßigen Keeper und ihr bester Werfer Maxim Cahn.

Die Bilanz der Hockenheimer Rumpftruppe konnte sich nach dem Spiel sehen lassen. Neben den 35 eigenen Treffern standen noch fünf verworfene Konter, fünf Holztreffer und elf vergebene Großchancen zu Buch. Bei konsequenterer Chancenverwertung hätte danach der HSV weit über 40 eigene Tore werfen können. Doch auch mit dem 35:23 gaben sich die Fans zufrieden. Denn da traf  Sergiu Dumitru vor allem in der zweiten Hälfte fast nach Belieben, am Kreis arbeiteten Daniel Müller und Mark Zorn höchst effizient und „Gazelle“ Felix Gubernatis lief seinen Kontrahenten ein ums andere Mal davon und verwertete  Konter. Hinzu kamen bei aller Euphorie noch schön heraus gespielte Tore von Linksaußen Mirko Hess, Philippe Schinke, Tobias Pristl und Hendrik Nees, so dass am Ende alle Hockenheimer – von Neuenbürg war kein einziger Fan in der Halle – zufrieden waren.

Hockenheims langjähriger Betreuer Hubert Renz äußerte nach dem Spiel vielsagend: „In den letzten Jahren ist eigentlich der Badenliga-Meister meist mit zehn oder mehr Minuspunkten aufgestiegen. Dieses Mal hat Titelträger SG Heidelsheim/Helmsheim nur sechs Miese vorzuweisen. Und der HSV mit seinen acht Minuszählern wäre in den Vorjahren auch direkt aufgestiegen…“ Aber was sollen alle Rechenexempel: Als Vize-Meister müssen die Hockenheimer jetzt in die Relegation, die vom 18. bis 29. Mai noch zwei Spiele gegen die Zweiten der Südbaden- und Württemberg-Liga  mit sich bringt. Hier stehen die Gegner noch nicht fest.

Auch HSV-Trainer Haris Halilovic war mit seinen Gedanken schon im Mai: „Wir müssen unsere Mannschaft jetzt locker weiter beschäftigen, obwohl fast alle auf dem Zahnfleisch gehen. Zudem wird es schwer, überhaupt Testgegner zu finden, denn andere Teams sind entweder noch im Wettbewerb oder befinden sich auf Mallorca zum Entspannen…“ Das Spiel selbst war für den Erfolgstrainer letztendlich nur deshalb wichtig, weil gewonnen worden ist, „dabei sind wir gar nicht groß gefordert worden, denn die Neuenbürger haben sich doch schon nach der ersten Halbzeit ergeben. Trotz der Personalmisere haben wir über weite Strecken überzeugt. Dass bei dieser Überlegenheit die eine oder andere Großchance ausgelassen wird, liegt doch auf der Hand…“.

Die Gäste lagen nur einmal vorn. Das war beim 0:1 durch Tobias Broschwitz. Postwendend glich Mark Zorn nach schönem Kreisanspiel von Philippe Schinke aus. Danach nahm das Spiel seinen erwarteten Lauf. Zorn, Pristl, Schinke, Hess (2) und Gubernatis stellen auf  7:2 und zu diesem Zeitpunkt merkten die Neuenbürger bereits, dass kein Kraut gegen die spielfreudige HSV-Mannschaft gewachsen war.  Locker und leicht kam Hockenheim zum 20:12-Pausenstand. In der zweiten Hälfte musste Coach Halilovic nur beim 27:21 (51.) etwas laut werden, denn zuvor versiebten seine Spieler sage und schreibe fünf Großchancen. Danach lief das HSV-Rädchen aber wieder rund und das 35:23 unterstrich das Kräfteverhältnis.

HSV: Rojban, Lang; Pristl (4), Müller (2), Nees (2). F. Gubernatis (4), Hess (5), Dumitru (10/3). Zorn (5), Schinke (3).