Handball-Badenliga: Hockenheim kassiert in Rot eine heftige 25:34-Niederlage

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HSV Hockenheim

Ein „Tag der offenen Tür“ beim HSV 

Betretende Gesichter beim Handball-Badenligisten HSV Hockenheim. Gerade einmal zwei Wochen  nach dem hervorragenden Spiel bei Tabellenführer TV Knielingen und dem damaligen 24:23-Auswärtserfolg verloren die Schützlinge von Spielertrainer Daniel Müller beim früheren Lieblingsgegner TSV Rot sang- und klanglos mit 25:34 (13:16)-Toren. „So schnell fällt mir keine Erklärung für diese Pleite ein. Da wird bei uns noch mächtig Gesprächsstoff vorherrschen…“, war nicht nur der Hockenheimer Coach nach dem Schlusspfiff mächtig angefressen. Das galt auch für die fast hundert HSV-Anhänger, die nach der letzten Hockenheimer Glanzleistung eigentlich erwartungsfroh die kurze Anreise in die Roter Parkringhalle fürs Fast-Derby auf sich genommen hatten.

Beim letztjährigen Aufsteiger war rein gar nichts von der unbedingten Kampfbereitschaft, von einem geordneten Defensivspiel, geschweige von einem strukturierten Angriffsspiel zu sehen. Als Entschuldigung kann natürlich gelten, dass der gesperrte Abwehrdirigent Felix Gubernatis nicht mitspielen konnte und auch der grippekranke Mirko Hess war zum Zuschauen verurteilt, ebenso wie der langzeitverletzte Sergiu Dumitru. Dafür feierte nach fast einem Vierteljahr Mark Zorn ein erfolgreiches Comeback. Niklas Korz und Lukas Pflaumbaum spielten aus der zweiten Mannschaft mit, die beide auch für positive Momente beim HSV sorgten und sich sogar in die Torschützenliste eintragen konnten.

Neben einer unterirdischen Abwehrleistung, bei der einem die beiden Torhüter David Rojban und Pascal Lang leidtun konnten, weil fast die Hälfte der Roter Tore durch Konter erzielt wurden, krankte das Hockenheimer Spiel – wie schon so oft in dieser Saison – an einer ganz schlechten Chancenverwertung. Lag das Angriffsplus bei der Verwertung der herausgespielten Möglichkeiten in Knielingen noch fast bei 45 Prozent, betrug  das Verhältnis in Rot  gerade mal die Hälfte. Da lässt sich auch in der Badenliga kein Blumentopf gewinnen. Gravierend zu Buch schlug wieder einmal die mangelhafte Verwertung der Siebenmeter – allein fünf konnten nicht verwertet werden. Erst als Mark Zorn als einer der erfahrensten Spieler, Verantwortung vom Punkt übernahm, klappte es besser und Zorn avancierte mit neun Treffern (davon acht Siebenmeter) zum besten Hockenheimer Werfer. Allein zehn (!) Strafwürfe hatte der Routinier selbst „erarbeitet“.

Hockenheims neuer Team-Manager Manuel Haasis wollte sich schon während des Spiels in ein Mauseloch verkriechen. „Das darf doch nicht wahr sein, wie wir uns heute vorführen lassen. Das ist doch nicht die HSV-Mannschaft von vor 14 Tagen…“, ärgerte sich der 29-Jährige und sehnte nur den Schlusspfiff entgegen.

Dabei war der HSV erwartungsfroh angereist, denn in den letzten Begegnungen mit dem TSV – auch bei Tests – hatte jedes Mal der HSV triumphiert, der dieses Mal allerdings nur 16 Minuten lang gleichwertig mithalten konnte. Korz hatte gerade den Hockenheimer Anschluss zum 9:10 erzielt, da sorgten Tizian Stegmüller und Julian Körner  fürs 9:12. Und nach Dymal Kernajas zehntem Hockenheimer Tor brachten die Steinhauser-Brüder Dominic und Julian (2), den Gastgeber 15:10 nach vorn. Das war schon eine Vorentscheidung. Gleich nach der Pause legte Rotdann  gewaltig vor. Beim 20:13 (35.) war klar, dass Hockenheim jetzt nur noch um Schadenbegrenzung aus sein konnte. Auch verschiedene Abwehrformationen fruchteten nicht. Die Platzherren steigerten sich in einen wahren Spielrausch und bestraften fast jeden HSV-Fehler mit einem Gegentor. In der Endphase wuchs HSV-Keeper Rojban noch einmal über sich, als er fünf (!) Roter Konter abwehren konnte.

Jetzt muss der HSV beim Nachholspiel am 11.April in der Jahnhalle gegen die SG Pforzheim-Eutingen II unbedingt Wiedergutmachung betreiben, um die eigenen Anhänger wieder zu versöhnen.

HSV. Lang, Rojban; Freiseis, Müller, Pflaumbaum (1), Wolf (1/1), Korz (1), Volz (3), Zorn (9/8), Kauther, Schinke (3), Kernaja (7/1).     teu