HSG St. Leon/Reilingen : TSV Birkenau II 30:30

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HSG St. Leon/Reilingen
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HSG St. Leon/Reilingen : TSV Birkenau II 30:30
Mit voll bepacktem Punktekonto gastierte die Bundesliga-Reserve des TSV Birkenau in Reilingen. Dass der TSV seine weiße Weste wieder mit nach Hause nehmen wollte, war offensichtlich. Schon in vorherigen Spielen der HSG entdeckte man Späher aus Birkenau auf der Tribüne. Man konnte sich also darauf gefasst machen, dass die Gäste rundum vorbereitet waren, wieder mit beiden Punkten auf der Habenseite die Halle zu verlassen. Doch dann folgte ein wahrer Handball-Krimi, denn unsere Mädels spielten frei nach dem Motto: Wir haben heute nichts zu verlieren – warum also nicht einfach auf Sieg setzen?!
Bereits nach 16 Sekunden traf die HSG zum ersten Spieltor. Mit hohem Tempo ging es weiter, sodass nach 2:30 schon vier Tore gefallen waren. Ausgleich? Kann nicht sein – Birkenau erhöhte den Druck auf unsere Abwehr und feuerte aus allen Rohren, leider mit Erfolg und zum Zwischenstand von 3:6. Unsere Mädels zogen nach und wirbelten einerseits die Birkenauer Abwehr durch starkes Kombinationsspiel durcheinander, standen andererseits in der eigenen Abwehr nun wie eine Mauer und ließen volle fünf Minuten kein gegnerisches Tor zu. Beim erneuten Ausgleich zum 6:6 war deutlich zu spüren, wie die Spannung in der ganzen Halle stieg. War doch mehr drin? Die Gangart wurde ebenfalls bei beiden Mannschaften dynamischer und zwingender, sodass nicht selten Mädels eine unfreiwillige Auszeit auf der Bank absitzen mussten. Und in der 21. Minute schien sich das Blatt zu wenden: Die HSG übernahm die zweite Führung in diesem Spiel und baute sie anschließend sogar auf ein 15:11 aus! Nun lagen die Nerven bei Birkenau blank, was ihrem Siegeswillen aber keinen Abbruch tat: Die Gäste ackerten sich wieder mit dem Halbzeitpfiff zum 15:13 heran.
Nach dem Wiederanpfiff erwischte Birkenau den besseren Start und konnte zum 15:15 ausgleichen. Zwar übernahm die HSG zum 16:15 noch einmal die Führung, doch hatten die ersten 20 Minuten deutlich an den Nerven unserer Mädels gezerrt; jeder (ehemalige) Handballer weiß wohl, wie zermürbend ein ständiger Ein-Tor-Rückstand ist. Birkenau trumpfte durch Treffsicherheit aus den unwahrscheinlichsten Positionen auf und dominierte durch individuelle Stärken. Doch durch den Zusammenhalt unserer Mädels, die stets die freie Mitspielerin sahen und sich gegenseitig Chancen verschafften, blieb der Vorsprung für Birkenau wieder bei maximal zwei Toren. Begeistert sahen die HSG-Fans, dass sich unsere Mädels nie aufgaben und dies auch in jeder Aktion verdeutlichten. Ab der 44. Minute erreichte die Spannung einen neuen Höhepunkt: Es stand 22:22, und noch 15 Minuten zu spielen. Mit vollem Einsatz versuchten alle HSG-Mädels, das Unglaubliche wahr werden zu lassen. Ständiger Führungswechsel bei Adrenalin pur ließ unsere Mädels über sich hinauswachsen. 28:26 – noch 5 Minuten, und der Sieg zum Greifen nahe! 29:27, 30:28 – noch 2:30 zu spielen, aber in einem Hochgeschwindigkeits-Duell! Birkenau öffnete nun die Abwehr und stellte auf aggressive Manndeckung um. Statt weiter so zu spielen wie bisher, verloren unsere Mädels leider die Nerven und ließen sich durch die gefährlichsten Spielerinnen Birkenaus noch den Sieg nehmen.
Aber wenn du wissen willst, wie gut du bist, schau dir die Reaktion des Gegners an: Birkenau feierte den einen Punkt frenetisch, was unsere Mädels als Ehrung einer Spitzenleistung erkennen sollten! Hier trennten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe mit einer gerechten Punkteteilung. Und wer weiß, was die Zukunft bringt: Das letzte Rundenspiel der HSG findet in Birkenau statt …
Für die HSG spielten: Jennifer Jung, Nadja Grafetstetter (beide Tor); Juliane Laier, Julia Jünger, Anika Jünger, Jana Gierse, Jule Barth, Hannah Merten, Hannah Selbitschka, Marie Unser, Lena Magnus, Johanna Schneider, Julija Pavic, Annika Rimpf
Am kommenden Wochenende empfängt die HSG die TSG Ketsch. Sicher wird dies wieder eine sehr emotionale und spannende Begegnung, bei der die Unterstützung von der Tribüne gewiss eine Rolle spielt. Stärkt also unseren A-Mädels den Rücken am Heimspieltag am
Sonntag, 06.12.15, um 13 Uhr im Sportzentrum Harres (St. Leon)
HSG St. Leon/Reilingen – TSG Ketsch