Die Handballfamilie der SG Kronau/Östringen ist nun schon seit vier Wochen in großer Sorge um ihren Mitspieler Robert Schenker, der genau diesen Zeitraum in der Heidelberger Uniklinik im Koma liegt. Das junge Talent, das bei der SG in der B-Jugend aktiv ist, weilte mit der Schulmannschaft während einer Veranstaltung für „Jugend-trainiert-für-Olympia-Basketball“ in Heidelberg als er während des Aufwärmens zusammenbrach. Dem gerufenen Notarzt gelang es erfolgreich Robert zu reanimieren und er wurde sofort in die Uniklinik gebracht und ins Koma versetzt.
Nach einem erfolgreich verlaufenen Eingriff ist Robert etwas stabiler und eine Verlegung in die Reha-Klinik ist inzwischen erfolgt. Man hofft dort den Jungen nun langsam aus seinem Koma aufwecken zu können. Seine Eltern kümmern sich sehr intensiv um ihren einzigen Sohn und nehmen sich trotz dieser unvorstellbaren Belastung die Zeit seine Mannschaftskameraden zu informieren wie es Robert geht. Alle sind tief betroffen und machen sich riesige Sorgen. „Mir ist was Wichtiges klar geworden: Zum Erfolg kommt man nicht nur durch Spaß und Glück, sondern auch durch Tränen und Schmerz. Die Sache mit Robert zeigt uns allen was ein Leben bedeutet und wie schnell es verloren gehen kann,“ sagte ein Mitspieler unter Tränen.
Im Training sprechen die Jungs oft auch mit ihren Trainern Jonas Ruß und Steffie Busch über die Entwicklung bei ihrem Mitspieler. Es ist für die Jungs natürlich eine schwierige Situation und sie brauchen die Unterstützung der Erwachsenen um damit umgehen zu können. Die jungen Sportler würden ihrem Mannschaftskollegen gerne helfen, können aber leider im Moment nicht mehr tun, als vor allem den Eltern von Robert zu zeigen, dass sie in Gedanken ständig bei ihrem Sohn weilen.
Die Mannschaften, die im Spielbetrieb für die SG Kronau/Östringen auflaufen, haben sich Aktionen einfallen lassen, die zeigen sollen, dass alle Handballer aus dem Leistungszentrum Kronau, die Familien der Mitspieler und die Fans in Gedanken immer bei dem erkrankten Jungen sind. Spiele und Ergebnisse werden Robert gewidmet, sein Trikot mit der Nummer 22 befindet sich sichtbar in ihrer Mitte. Videobotschaften über Facebook und vieles mehr.
Das Spiel in Pforzheim wurde aufgezeichnet und die Tonspur als Datei zu den Eltern gebracht, damit Robert mit den vertrauten Geräuschen Reize übermittelt werden können. Ergänzend wurde am letzten Spieltag gegen Konstanz ein weiteres Video erstellt, in dem die Mannschaftskameraden Robert auch direkt ansprechen. Die hergestellte CD hat das Team Herrn Schenker in einem Treffen zusammen mit einer selbst erstellten Collage aus Bildern von gemeinsamen Momenten mit Robert übergeben. „Die wird er sich dann ansehen, wenn er wieder wach ist“, so ein Mitspieler
Der sportliche Leiter Rolf Bechtold übermittelte dem jungen Sportler und seinen Eltern die besten Genesungswünsche und drückte die Hoffnung aus, dass wir das Talent eines Tages wieder im Trikot der SG aktiv erleben dürfen: „Wichtig erscheint aber der ganzen SG-Familie, dass Robert möglichst bald aus dem Koma erwacht. Im Vordergrund darf im Augenblick nicht der Sport stehen, sondern wir alle hoffen nur, dass Robert wieder vollständig gesund wird.“
Die Spielgemeinschaft bedankt sich aber auch bei vielen Vereinen aus ganz Deutschland, die bisher entweder über ihre eigenen Homepages oder über Facebook gezeigt haben, dass Handballer bei einem Ereignis dieser Art eng zusammenrücken. Immer wieder kommen Anfragen nach dem Gesundheitszustand des jungen Talentes von anderen Vereinen bei den Trainern oder den Teamkollegen an. Ein Beweis, dass die Anteilnahme sehr groß ist.
Jugendkoordinator Klaus Gärtner betonte in einem Gespräch: „Für uns alle steht jetzt erst einmal im Vordergrund, dass Robert wieder ganz gesund wird. Er gehörte bis jetzt zu uns und wird auch weiter zu uns gehören.“
Die Rhein-Neckar Löwen werden sich am Dienstag nach der Bundesligapartie gegen MT Melsungen mit einer Botschaft direkt an Robert und seine Eltern wenden und planen auch schon weitere Aktionen, sobald der junge Handballer wieder ansprechbar ist.
Auch im Namen der Eltern sprechen die Verantwortlichen der SG Kronau/Östringen all jenen ein herzliches Dankeschön aus, die in der letzten Zeit so viele Anteilnahme an Roberts Leidensweg gezeigt haben. Wir hoffen natürlich, dass der Junglöwe bald wieder aus dem Koma erwacht und seine vollkommene Genesung erreichen wird.