Rhein-Neckar Löwen gestalten den Titelkampf weiter spannend

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Mannheim/Karlsruhe (esch) Den Rhein-Neckar-Löwen blieben nach der heftigen Auseinandersetzung mit dem deutschen Meister THW Kiel noch nicht einmal zwei Tage zur Erholung, rechnet man die Rückreise noch ab. Am Dienstagabend stand um 19.00 Uhr in der SAP-Arena vor 9029 Zuschauern das nächste schwere Spiel gegen den Tabellensechsten MT Melsungen an. Nach Problemen in der ersten Hälfte fingen sich die Löwen in Halbzeit zwei und sicherten sich mit dem 32:26 Heimerfolg zwei wichtige Punkte. Die Badener zogen nach Punkten wieder mit den Norddeutschen gleich und liegen nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf Rang zwei. Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft bleibt wie in der letzten Runde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Zebras und den Löwen.

In der Anfangsphase zeigten die Gelbhemden keinerlei Anzeichen von Müdigkeit und gingen schon mit dem ersten Angriff durch Bjarte Myrhol in Front. Aber die Nordhessen hielten sofort dagegen und kamen durch Philipp Müller umgehend zum Gleichstand. Auch die folgenden Führungen durch Kim Ekdahl du Rietz wurden durch die Müller-Zwillinge egalisiert, denn nach Philipp traf auch Michael. In den folgenden Minuten schien es als ob die Löwen ihre Favoritenrolle schon früh übernehmen wollten. Mit einem Zwischenspurt zog der Tabellenzweite auf 6:3 davon und baute nach einem Gegentreffer durch Michael Allendorf mit zwei Toren durch Patrick Groetzki und einen Treffer durch Uwe Gensheimer den Vorsprung auf vier Treffer aus.

Trainer Michael Roth stellte seine Abwehr um und agierte fortan mit einer 5:1 Formation. Diese Umstellung schmeckte den Hausherren offensichtlich nicht und die Gäste schafften durch den Exlöwen Michael Müller und Johannes Sellin den Anschluss. Du Rietz legte zwar noch eins drauf, aber dann bestimmten die Nordhessen das Geschehen. Mit einer aggressiven Deckung eroberten sie sich etliche Male den Ball und starteten erfolgreiche Gegenstöße. Mitte der ersten Hälfte netzte Allendorf zum 9:9 ein und damit waren die Gäste erst richtig im Spiel. Den Löwen fiel es in der Folgezeit sichtlich schwerer eine Lücke in der Abwehr vor dem künftigen Löwen-Keeper Mikael Appelgren zu finden. Auf der anderen Seite nutzten Nationalspieler Felix Danner und Nenad Vuckovic ihre Chancen konsequent und brachten ihre Farben mit 11:12 erstmals in Front. Auch im folgenden Abschnitt legten die Melsunger jeweils vor und zwangen die Gastgeber in die Rolle des Jägers. Groetzki mit zwei Toren und Spielmacher Andy Schmid sorgten dafür, dass die Hessen nicht entwischen konnten. Während Gedeon Guardiola eine Zeitstrafe absitzen musste schafften dann die Gäste durch Allendorf von der Siebenmeterlinie und erneut Vuckovic doch noch die erste Führung mit zwei Toren. Noch bevor die Löwen sich ergänzen konnten, entwischte Gensheimer der Gäste Deckung und markierte das 15:16. Für die Roth-Truppe kam es dann noch schlimmer als Groetzki ihr beim nächsten Angriff den Ball abluchste, seinen Kapitän auf die Reise schickte und der glich zum Halbzeitstand von 16:16 aus.

 

Nach einer gelungenen Anfangsphase schlichen sich vor allem in der Abwehr der Badener etliche Schwächen ein, die die Gäste mit zunehmender Spielzeit immer besser zu nutzen wussten. Die Löwen waren nicht schnell genug auf den Beinen um die immer sicherer agierenden Nordhessen zu bremsen. Auch eine Umstellung auf die offensivere 5:1 Abwehr in der Schlussphase der ersten Halbzeit half zunächst nicht. Aber der Pausenstand ließ die Löwen-Anhänger auf ein besseres Spiel nach dem Wechsel hoffen.

Nach Wiederanpfiff setzte aber Sellin den ersten Treffer und eroberte die Führung für sein Team zurück. Nach dem Ausgleich durch du Rietz gelang Danner vom Kreis die letzte Führung für den Tabellensechsten, denn danach bestimmte der Vizemeister das Geschehen. Der Schweizer Spielmacher der Löwen und Kapitän Gensheimer starteten den wohl entscheidenden Zwischenspurt Innerhalb von fünf Minuten schraubte Gensheimer mit einem Siebenmeter und einem schnellen Gegenstoß den Vorsprung auf drei Tore. Nach dem nächsten gehaltenen Siebenmeter durch Niklas Landin entwischte Alexander Petersson dem Gegner und markierte die nächste Führung mit vier Treffern. Die Melsunger ließen aber nicht locker und kamen immer wieder zu Gegentreffern, wobei sich Michael Müller, Danner und vor allen Sellin in Szene setzen konnten. Der gewitzte Rechtsaußen war mit sieben Toren bester Werfer seines Teams.

Nach einem Foul an Petersson, der die Harzkugel trotzdem im Gehäuse der Gäste unterbrachte, wurde Philipp Müller für zwei Minuten auf die Bank verbannt und Gensheimer nutze die Möglichkeit, den Vorsprung auf fünf Tore auszubauen. Die Schlussviertelstunde begann also mit einem beruhigenden Vorsprung für die Hausherren, vor allem weil Landin in der zweiten Halbzeit mit einigen guten Paraden die Arbeit seiner Vorderleute eindrucksvoll unterstützte. In den letzten zehn Minuten sorgte der dänische Nationaltorhüter mit sechs Paraden dafür, dass nichts mehr anbrennen konnte. Schmid, Gensheimer mit seinem elften Treffer und Petersson sorgten schließlich für einen sicher 32:26 Heimerfolg.

 

Oliver Roggisch bilanzierte auf der Pressekonferenz dann auch treffend: „Wenn man die zweite Halbzeit sieht, haben wir verdient gewonnen.“

 

Rhein-Neckar Löwen: Niklas Landin, Bastian Rutschmann –  Andy Schmid (6), Uwe Gensheimer (11/5), Stefan Kneer, Stefan Sigurmannsson, Bjarte Myrhol (1), Mads Mensah Larsen, Harald Reinkind (1), Gedeon Guardiola, Marius Steinhauser, Patrick Groetzki (3), Kim Ekdahl du Rietz (6), Alexander Petersson (4), David Ganshorn, David Schmidt

MT Melsungen: Mikael Appelgren, Per Sandström (für einen Siebenmeter und ab 47.), Sebastian Ullrich – – Marino Maric (1), Johannes Sellin (7), Malte Schröder (1), Christian Hildebrand, Felix Danner (4), Philipp Müller (3), Jeffrey Boomhouwer (1), Momir Rnic, Michael Allendorf (3/2), Nenad Vuckovic (2), Michael Müller (4), JanForstbauer