Neue Rolle nach Karriereende für Oliver Roggisch

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VierMannheim/Karlsruhe (esch).  Oliver Roggisch ist im Augenblick nicht nur Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und Abwehrstratege der Rhein-Neckar-Löwen, sondern ein in allen Hallen gefeierter Athlet, ein Idol. Er hat bei den Löwen noch einen Vertrag bis 2015 und dennoch hat er heute bekannt gegeben, dass er sich vom Spielfeld zurückziehen wird und in einen neuen Job wechselt. Nach sechszehn Jahren Leistungssport wird der 35jährige Kreisläufer der seiner inneren Stimme und der Empfehlung seiner Ärzte folgen und das Parkett verlassen. Der Vorzeigeathlet mit 201 Einsätzen für den DHB und über 400 Spiele in der stärksten Liga der Welt, die er für die Vereine TuS Schutterwald, wo seine erfolgreiche Karriere begann, Frischauf Göppingen, TuSEM Essen, SC Magdeburg und zuletzt bei den Löwen leistete, bleibt dennoch dem Handball erhalten.

Auf der Pressekonferenz in der Mannheimer SAP-Arena, an der der Präsident des Deutschen Handballbundes, Nationaltrainer Martin Heuberger und Löwen-Manager Thorsten Storm teilnahmen, hat „The Rogg“ seine Zukunft kurz vorgestellt. Der 2,02 m große Abwehrrecke verlässt das Spielfeld und wird einen neuen Beruf auf der anderen Seite erlernen. Manager Thorsten Storm beschrieb am ehesten, was auf Oli Roggisch zukommen wird: „Oli wird den nächsten Schritt in seinem beruflichen Leben vollziehen. Ich freue mich, dass er dies weiterhin bei den Löwen machen wird und wir gleichzeitig auch dem deutschen Handball und der Nationalmannschaft helfen können. Oli ist ein Gesicht des deutschen Handballs. Die zurückliegenden Jahre hat er sich auf dem Spielfeld um die harte Arbeit gekümmert. Bald werden wir ihm zeigen, dass auch bei uns hart gearbeitet wird. Ich sehe ihn als Bindeglied zwischen Mannschaft und Geschäftsstelle. Zudem kann er im Bereich Sportmarketing vieles lernen. Und nicht zuletzt sollte er unseren Trainer bei seiner Arbeit unterstützen.“ Bei den Löwen und beim DHB soll Roggisch das Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Präsidium sein. Er war bis jetzt in beiden Teams eine Art Leitwolf und somit liegt es nahe, seine Qualitäten in der neuen Rolle als „Teambotschafter“ einzusetzen, wie es Präsident Bernhard Bauer bezeichnete. Neu ist aber auch, dass Roggisch gleichzeitig für den DHB und die Löwen in der gleichen Rolle eingesetzt wird. „Oliver Roggisch gehört als Kapitän zu den Gesichtern unserer Nationalmannschaft. Ich schätze seine menschlichen und fachlichen Qualitäten. Im Laufe der Jahre hat er eine hohe Kompetenz im Spitzenhandball aufgebaut. Der DHB wäre fahrlässig, wenn er dieses Wissen und diese Persönlichkeit ungenutzt ließe. Wir sind dankbar, dass sich im engen Schulterschluss mit den Rhein-Neckar Löwen eine Möglichkeit abzeichnet, Oliver Roggisch weiterhin für die deutsche Nationalmannschaft einzusetzen. Das wird eine beispielhafte Kooperation im Sinne der gemeinsamen Sache. Wir versprechen uns nicht nur sportliche Impulse – Oli wird auch dazu beitragen, das Image des Teams zu schärfen und uns bei Sponsoren neue Türen zu öffnen“, erklärt DHB-Präsident Bernhard Bauer. Für Manager Storm kann es dabei zu keinen Interessenskonflikten kommen, da er seinen „Mitarbeiter“ zunächst mehr an seiner Seite sieht. „Ich hoffe, dass ich bei den Löwen viel für meinen neuen Beruf lernen kann“, meinte Roggisch zu den ersten Schritten. Storm sieht in „The Rogg“ eine Allzweckwaffe des Handballs, man kann ihn überall einsetzen, denn er wird überall hart arbeiten.

Der DHB wie auch die Löwen wollen Oliver Roggisch im weiteren Verlauf seiner neuen Tätigkeit auch im Marketingbereich einsetzen. Der sympathische Athlet hat ein sicheres Auftreten, kann sich sehr gut ausdrücken und hat schließlich als ehemaliger Weltmeister auch einen Namen. In Verhandlungen oder Gesprächen mit Sponsoren können solche Attribute von großem Vorteil sein.

Aber noch ist die Saison nicht zu Ende und Oliver Roggisch wird bei beiden Teams noch als Spieler gebraucht. Die Löwen tanzen noch auf drei Hochzeiten und bevor es zum Berufswechsel kommt, „will ich noch einiges bewegen“, äußerte sich der gefragte Athlet dazu. Nach seiner Meinung kann er nicht nur mit seinen Löwen noch einiges erreichen, sondern er will sich auch mit der Nationalmannschaft für die WM in Katar qualifizieren. „Die Konzentration mit dem deutschen Nationalteam liegt eindeutig auf den beiden Spielen gegen Polen. „Wir wollen zur WM“, fügte er hinzu.

Direkt nach dem Abschluss der Runde wird in der Mannheimer SAP-Arena Oliver Roggisch am 25. Mai 2014 sein Abschiedsspiel zwischen den Löwen und der deutschen Nationalmannschaft bekommen. Nähere Einzelheiten dazu werden die Löwen noch bekannt geben.

Wir wünschen Oliver Roggisch noch eine verletzungsfreie Zeit für den Rest seiner aktiven Karriere und anschließend viel Erfolg in seinem neuen Beruf.

Quelle: Erich Schütt