Badenliga: Primus Hockenheim verliert überraschend gegen die SG Pforzheim/Eutingen mit 22:28-Toren

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HSV Hockenheim

Zweiter Fleck auf der HSV-Weste

Die Meisterschaftsambitionen des HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga haben am dritten Rückrundenspieltag ganz überraschend einen herben Dämpfer bekommen. Der Tabellenführer verlor vor heimischer Kulisse gegen den vermeintlichen Außenseiter SG Pforzheim/Eutingen II sensationell mit 22:28 (13:14)-Toren. Damit ist der Vorsprung der Hockenheimer gegenüber dem ersten Verfolger SG Heidelsheim/Helmsheim  auf zwei Zähler geschrumpft. „Und das ausgerechnet vor den jetzt anstehenden schweren Auswärtsspielen in Birkenau, Viernheim, Heidelsheim und Bretten. Dieser Patzer ist zur Unzeit gekommen. Jetzt wird unser Trainer Haris Halilovic nicht nur als Übungsleiter, sondern vor allem als Psychologe gefordert sein“, meinte kopfschüttelnd Hockenheims Betreuer Hubert Renz, der sich wie auch die HSV-Spieler und Verantwortlichen schwer tat, die böse Pleite einigermaßen zu verdauen.

Halilovic und auch sein „Co“ Manuel Haasis waren nach den 60 Minuten gegen die Schwarzwälder sichtlich bedient. „Dieses Dilemma hat sich angebahnt, denn in der letzten Woche haben wir kaum richtig trainieren, geschweige denn uns auf das Spiel richtig vorbereiten können. Immer haben einige Spieler aus verschiedensten Gründen gefehlt. Ich hoffe, dass die Mannschaft ihre Konsequenzen aus dieser Niederlage zieht. Wir wollen doch nicht unser hart Erarbeitetes leichtfertig aufs Spiel setzen. In der Badenliga gibt es nun mal keine Selbstläufer…“, hatte der HSV-Trainer schnell Gründe für die zweite Saison-Niederlage seiner Mannschaft erkannt.

Im ersten Durchgang kamen die Rennstädter gar nicht auf Touren. Stets lagen die Gäste vorn, nur drei Mal konnte Hockenheim ausgleichen. Einer, der der erfolgsverwöhnten HSV-Truppe danach den „Zahn zog“, war der Ex-Schwetzinger Torwart Maximilian Schneider, der in der zweiten Halbzeit ins SG-Tor kam und vor allem in der Endphase mit sechs tollen Abwehr-Reaktionen dafür sorgte, dass beide Punkte nach Pforzheim wanderten. Denn bis zur 56. Minute war das Spiel noch nicht entschieden. Da stand das Duell 20:22 und nacheinander scheiterten die Hockenheimer  sechs Mal am „Hexer“ im Gästetor. Hinzu kamen zwei Lattentreffer – die Gäste machten es besser und verwandelten die anschließenden  Konter sicher. Innerhalb von nur vier Minuten musste der HSV das Spiel vollends aus der Hand geben.

Aber Hockenheim hatte an diesem denkwürdigen Abend mit weiteren Problemen zu kämpfen. Die eigene Abwehr – eigentlich das Prunkstück – war im ersten Durchgang gar nicht im Bild. „Wir haben uns zeitweise selbst im Weg gestanden, waren nicht präsent“, ärgerte sich Co-Trainer Haasis. Und weil mit Philippe Schinke und Felix Gubernatis zwei „Pfeiler“ im Defensiv-Verband schon in der 25. Minute jeweils mit zwei Zeitstrafen belastet waren und ab diesem Zeitpunkt höchst vorsichtig zu Werk gehen mussten, wurde die Kärrnerarbeit vor dem eigenen Tor noch schwieriger.

„Wir haben an diesem Tag Pech und  Unglück an den Fingern kleben gehabt. Es hat einfach nichts gestimmt. Ich bin überzeugt, dass wir ganz schnell wieder unsere Normalform finden“, machte Hubert Renz seiner Mannschaft jedenfalls Mut.

HSV: Rojban, Lang; Pristl, Nees, Müller (2), Wolf (6/5), Stotz, F. Gubernatis, Hess (3), Dumitru (7), Zorn (1), Schinke (3).

Quelle: HSV Hockenheim