DHB-Pokal: Die Rhein-Neckar-Löwen stehen zum siebten Mal im Final Four

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Die Rhein-Neckar-Löwen stehen zum siebten Mal im Final Four 

Niklas LandinKarlsruhe (esch). Zweimal nicht beim Final Four um den Deutschen Handball Pokal dabei sein zu dürfen war den Rhein-Neckar-Löwen endgültig genug. In der Mannheimer GBG-Halle qualifizierte sich der badische Erstligist zum siebten Mal für Hamburg mit einem überzeugenden 40:27 Heimsieg über den Zweiligisten VfL Bad Schwartau.

Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson trat auch ohne Kapitän Uwe Gensheimer, der wegen leichten Problemen an der Achillessehne geschont wurde, sehr „konzentriert und professionell“ auf, wie der isländische Coach nach der Begegnung bilanzierte. „Voll konzentriert von Anfang an zu agieren war auch unser Plan, denn gegen solche Mannschaften ist es immer gefährlich. Ich finde, dass wir insgesamt sehr gut gespielt haben. Natürlich bin ich sehr zufrieden wieder im Final Four spielen zu dürfen und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Es nicht gerade ein einfacher Weg nach Hamburg. Dass man soweit kommt hat etwas mit Charakter und Konzentration zu tun“, ergänzte Gudmundsson sichtlich zufrieden.

Trainer Torge Greve gratulierte den Löwen und wünschte ihnen für Hamburg viel Glück. Zum Spiel meinte er: „Für die Mannschaft war es einmal ein schönes Erlebnis hier vor solch einer Kulisse gegen solch ein Team zu spielen. Man hat heute gesehen, was unsere Mannschaft von einem Erstligateam unterscheidet. Die Körperlichkeit, die Spielauffassung und das schnelle Umschalten auf Angriff das haben die Löwen alles gut gemacht. Am Anfang hatten wir zu viel Respekt vor dem Gegner und haben einige Chancen liegen lassen. Wir haben insgesamt ein respektables Ergebnis erreicht.“

Spielmacher Andy SchmidVor etwas mehr als 1.000 Zuschauer begannen die Gastgeber in der Abwehr sehr konzentriert und gingen schon im ersten Angriff durch Bjarte Myrhol in Führung. Vergaben danach einige Gelegenheiten durch eigene Fehler. Allerdings konnten die Gäste daraus keinen Nutzen ziehen, da sie in der Anfangsphase immer wieder an Niklas Landin-Jacobsen hängen blieben. Der dänische Ausnahmeathlet im Gehäuse der Löwen verhinderte mit sechs Paraden, dass der VfL überhaupt zu einem Treffer kam. Beim Stand von 4:0 für die Hausherren, den zweimal Patrick Groetzki und Kim Ekdahl du Rietz hergestellt hatten, kamen die Norddeutschen anfangs der achten Minuten durch ihren Spielmacher Marcel Schliedermann zum ersten Tor. Der schwedische Rückraumschütze legte sofort noch einmal nach und erhöhte auf 5:1. Die Truppe von Trainer Greve hatte inzwischen den Respekt etwas abgelegt und kam mit einigen guten Angriffen ebenfalls zu Treffern, konnten aber nicht verhindern, dass die Gelbhemden sie mit tollen Toren weiterhin mit vier bis fünf Treffern auf Distanz hielten. In der 20. Minute erhöhte Stefan Sigurmannsson, der für Gensheimer auf Linksaußen agierte, mit einem schnellen Gegenstoß auf 12:6 und baute die Differenz auf sechs Tore aus. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte machte vor allem Spielmacher Andy Schmid nochmal mächtig Dampf und sorgte mit drei Torerfolgen dafür, dass der Vorsprung von sechs Toren erhalten blieb. Auch beim Pausenpfiff lagen die Badener beim 19:13 noch mit sechs Treffern in Front.

Im ersten Angriff nach dem Wechsel wurde du Rietz durch ein Foul am Torwurf gehindert und den fälligen Siebenmeter verwandelte Schmid sicher zum 20:13. Als kurz danach Zarko Sesum einen schnellen Gegenstoß zur 21:13 Führung nutzte, schienen die Löwen endgültig auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Die Differenz von acht Toren verwalteten die Gastgeber zunächst bis zum Stand von 24:16, ehe dann Groetzki den Vorsprung auf neun Treffer ausbaute. Nach einem Gegentor durch Schliedermann legten Gedeon Guardiola und du Rietz mit zwei erfolgreichen Würfen erstmals zehn Tore vor. Zu diesem Zeitpunkt ließen die Norddeutschen dann in ihrem Bemühen nach,  die drohende Niederlage noch verhindern zu wollen. Der Löwenexpress nahm endgültig Fahrt Richtung Hamburg auf. In den letzten zehn Minuten wechselten Trainer Gudmundsson wieder durch und gönnte den Leistungsträgern die nötige Pause, was angesichts der bevorstehenden Begegnung gegen Hannover-Burgdorf am kommenden Samstag sehr sinnvoll erschien. Im Gegensatz zur Partie gegen Magdeburg ging die Rechnung dieses Mal voll auf und die Gelbhemden hielten das Tempo hoch und blieben in der Abwehr konzentriert. Sesum setzte mit seinem Tor zum Endstand von 40:27 den Schlusspunkt unter ein sehenswertes Viertelfinale.

Die Löwenanhänger sind nun gespannt auf die Auslosung des Halbfinales, die am Freitag vorgenommen wird. Auf die Badener warten interessante Konkurrenten, denn in den anderen Viertelfinalpaarungen hatten sich mit Flensburg-Handewitt, den Füchsen Berlin und der MT Melsungen drei starke Teams durchgesetzt.

 

Für die Löwen spielten: Niklas Landin-Jacobsen, Goran Stojanovic (bei einem Strafwurf)   –  Andy Schmid (9/3), Zarko Sesum (2), Issaias Guardiola (3), Nikolai Manojlovic (1), Sergej Gorbok (3), Bjarte Myrhol (4), Patrick Groetzki (4), Gedeon Guardiola (2), Alexander Petersson (1), Kim Ekdahl du Rietz (5), Stefan Sigurmannsson (5), Raiko Prodanovic (1)

Für den VfL spielten: Markus Noel (ab 31.), Ariel Panzer  –  Thees Glabisch (10/6), Christian Schwarz (1), Toni Podpolinski, Jacob Fritsch, Martin Waschul, Jan Schult (5), Dennis Tretow, Finn Kretschmer (1), Marcel Schliedermann (8), Henning Quade (2)

Quelle: Erich Schütt