Verbandsliga-Herren nach klarer Führung mit 29:29-Remis gegen die HSG Ettlingen/Bruchhausen
Schon im dritten Spiel des Jahres musste der HCN einen Punktverlust hinnehmen. Der Wille der Gäste war auch nach hohen Rückständen nicht zu brechen und so trennten sich die beiden Mannschaften am Schluss mit einem nicht erwarteten Unentschieden.
Am Anfang deutete alles auf einen Favoritensieg hin. Die Langjahr-Brüder legten zum 2:0 vor, nach bereits sieben Minuten erzielte Marius Angrick das 7:1 für die Blau-Gelben. Grund dafür war die gute Chancenverwertung von Anfang an sowie ein Florian Eitel im Tor, der bereits zu Beginn seine Klasse andeutete. HSG-Trainer Roland Mächtel reagierte prompt und legte die Time-Out-Karte auf den Tisch. Von da an stabilisierte sich seine Mannschaft, auch wenn die HSG Ettlingen/Bruchhausen weiterhin einem großen Rückstand hinterherrannte. Der HCN-Angriff lief weiterhin auf Hochtouren, man spielte sich gute Chancen heraus, die man meist in Tore – aus dem Feld oder vom Siebenmeterstrich – umgemünzt werden konnten. Nach 20 Minuten, beim 13:7-Treffer von Marco Langjahr, war der Sechs-Tore-Vorsprung aus der Anfangsphase wiederhergestellt. Doch wieder konnte die Führung nicht weiter ausgebaut werden, Philipp Karasinski und Julian Frauendorff verkürzten umgehend auf 13:9. Roni Mesic wollte das Spiel seiner Mannschaft beruhigen und nahm nun eine Auszeit. Doch die Abwehr stand weiterhin nicht so stabil wie in der Anfangsphase, was sicher auch am verbesserten Auftreten der Ettlinger lag. Trotzdem blieb der Angriff stark, mit 19:14 ging es in die Halbzeitpause.
Nach dem Wiederanpfiff machte der HCN weiter wie zuvor, nutzte seine Chancen im Angriff konsequent. Doch richtig wegziehen konnten die Buchberger nicht. Es blieb konstant bei einem Fünf-Tore-Vorsprung, die Gäste ließen einfach nicht locker und glaubten weiter an ihre Chance. Im Angriff lief weiterhin viel über den starken Rückraum, der auch immer wieder Kreisläufer Marius Angrick gekonnt einsetzte. Mit sechs erzielten Toren strahlte dieser wieder viel Gefahr aus. Im Tor bekam Florian Eitel nun eine Verschnaufpause, Matej Petrovic durfte sich nun versuchen. Doch die Abwehr machte es ihm schwer, an Bälle zu kommen, immer öfter brachen die Ettlinger Spieler frei durch. Dreh- und Angelpunkt der Ettlinger Angriffsbemühungen waren hierbei Philipp Karasinski und Spielgestalter Fabian Broschwitz, die in dieser Phase große Lücken in die Neuenbürger Abwehr fand. In der 39. Minute erzielte Florian Weiß den 24:19-Treffer für die HSG Ettlingen/Bruchhausen, zwei Minuten später foulte er Paul Nonnenmacher im Konter rüde und wurde von den Schiedsrichtern des Feldes verwiesen. In der 48. Minute betrug der HCN-Vorsprung beim 25:22 nur noch drei Tore. Florian Eitel sollte es nun hinten richten, der wieder für Matej Petrovic ins Tor kam. Und auch der Neuenbürger Angriff berappelte sich wieder, Paul Nonnenmacher erzielte in der 50. Minute das 28:23. Julian Frauendorff konnte noch zum 28:24 treffen, bevor Florian Eitel für fast sieben Minuten hinten die Schotten dicht machte. Mit unglaublichen Paraden machte er die Fehler seiner Vorderleute wett, doch diese konnten vorne ihre Chancen nicht nutzen. Das lag zum einen daran, dass auch Felix Spohn im Ettlinger Tor hervorragende Arbeit verrichtete, zum anderen war auch nicht mehr die Kreativität aus der Anfangsphase zu erkennen. Zu viele Würfe aufs Tor waren nur Halbchancen. Marco Langjahr brach dann in der 54. Minute den Bann mit dem 29:24-Treffer. Doch auch danach spielte der Neuenbürger Angriff nicht auf höchstem Niveau. Man agierte weiterhin zu fahrlässig, Fehlpässe nutzten die Ettlinger sofort, um in den Gegenstoß zu gehen. Auch war man insgesamt zu undiszipliniert, Marco Langjahr und Florian Eitel waren in der Schlussphase mit Zeitstrafen hinausgestellt worden, sodass man zum Ende hin mit vier Feldspielern gegen sechs offensiv deckende Ettlinger spielen musste. Eine Minute vor Schluss erzielte Hannes Röpcke das 29:28. Die Neuenbürger wollten den Angriff nun ruhig ausspielen, doch auch am Ende gelang es der wesentlich erfahreneren Mannschaft nicht, die Fehler abzustellen. Ein Fehlpass wurde abgefangen und Linkshänder Julian Frauendorff erzielte den 29:29-Ausgleichstreffer für Ettlingen. In den darauffolgenden sechs Sekunden konnte der HCN nicht mehr vor das gegnerische Tor kommen.
Alles in allem eine ärgerliche, unnötige Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hat. Agierte man in den ersten 45 Minuten strukturiert, so war in der Schlussviertelstunde wieder viel zu viel Unruhe im Angriff, es wurden keine klaren Aktionen mehr herausgespielt. Man versuchte, vor allem wieder über Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. Hätte Florian Eitel keine klasse Leistung abgeliefert, so hätte es bei der phasenweise zu passiven Abwehr noch weitaus schlimmer kommen können. Beim Spitzenspiel nächste Woche beim TSV Rot wird man auf jeden Fall eine deutlich bessere Leistung zeigen müssen. Ansonsten hat man nächste Woche schon drei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.
HCN 2000: Eitel, Petrovic – Bäuerlein (9/6), Angrick (6), M. Langjahr (5), Werling (3), Pietrucha (2), Gerwig (1), Kern (1), K. Langjahr (1), Nonnenmacher (1), Dozic, Heintz, Nölle
