Revanche misslungen – aber den Aufstieg gebührend gefeiert

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Verbandsliga Herren

HSG Ettlingen Albtal-Tigers   :   TSV Knittlingen    27:29    (16:15)

Die Würfel, wer in dieser Saison als Meister der Verbandsliga Herren in die Badenliga aufsteigen wird, sind am letzten Spieltag schon gefallen. Die Albtal-Tigers aus Ettlingen sicherten sich durch den Auswärtssieg bei der TG Eggenstein endgültig die Meisterschaft und wurden vor dem Heimspiel von Staffelleiter und Vizepräsident Spieltechnik des BHV Herrn Uwe Degner geehrt. Anwesend war auch der Stellvertretende Präsident Franz Schneider, der auch als Mitglied des TV Ettlingenweier auch zur HSG gehört. 

Die Tigers hatten also das große Ziel erreicht und wollten nur noch Revanche nehmen für die einzige Niederlage, die sie in dieser Runde gegen den TSV Knittlingen einstecken mussten. Brisant war die Begegnung aber nicht nur wegen den Revanchegelüste der Gastgeber, sondern auch noch, weil das Team aus dem Kraichgau im Wettstreit mit dem TSV Rintheim um den zweiten Aufstiegsplatz kämpft. Beide Mannschaften liegen punktgleich auf dem zweiten Rang, sodass die letzten beiden Spiele die Entscheidung bringen müssen. Die Karlsruher Oststädter hatten am Samstag mit einem Sieg beim TV Ispringen vorgelegt und waren dann auch recht zahlreich beim Spitzenspiel unter den Zuschauern zu finden. 

Die Franz-Kühn-Halle war am Sonntagabend dicht gefüllt, wobei nicht nur Anhänger der beiden Kontrahenten ihre Teams unterstützen wollte, sondern auch noch viele Handballbegeisterte aus dem Raum Mittelbaden angelockt hatten. Unter den Zuschauern weilten auch Spieler, die die Albtal-Tigers in der kommenden Runde verstärken wollen und die in der Halbzeit von Abteilungsleiter Frank Roth besonders begrüßt wurden. 

Handball wurde selbstverständlich auch gespielt. Vom Anpfiff weg ging es dann auch gleich richtig zur Sache, so dass sich die Schiedsrichter schon nach anderthalb Minuten genötigt sahen, die erste Zeitstrafe auszusprechen. Für den neutralen Beobachter viel gerade in den ersten Minuten auf, dass sich ein sehr körperbetontes Spiel entwickeln würde und die Spielleiter alle Hände voll zu tun hatten. Die Hausherren behielten zunächst die Ruhe und Übersicht und führten 3:0. Aber es war schon früh zu erkennen, dass die Gäste einem enormen Siegeswillen auf die Platte brachten. Die Mannschaft von Trainer Burlakin ließ sich zunehmend von der Spielweise des Gegners beeindrucken und produzierte nach und nach unnötige Fehler, die von den beiden Hauptschützen Lucas Gerdon und Petar Petricevic prompt bestraft wurden. Die Kraichgauer erzielten nach zehn Minuten nicht nur den Ausgleich, sondern nahmen dann ihrerseits das Heft in die Hand. Mitte der ersten Hälfte lagen die Gäste mit 7:10 in Front und schienen immer mehr die Kontrolle über die Begegnung zu übernehmen. Aber der Meister besann sich und antwortete mit tollen Treffern und erzielte in der 22. Minute den Anschlusstreffer zum 10:11. Die letzten zehn Minuten im Durchgang eins waren dann wieder hart umkämpft, wobei Ettlingen deutlich zeigte, dass sie ihre Revanchegelüste immer noch umsetzen wollte. Obwohl die Tigers die letzten beiden Minuten in Unterzahl agieren mussten, erzielten sie durch Kapitän Philipp Karasinski und Hannes Röpcke nicht nur den Ausgleich, sondern auch noch die Halbzeitführung zum 16:15.

Dieser Spielstand lieferte für die Pause viel Gesprächsstoff unter den Zuschauern. 

Die Gäste kamen hellwach aus der Kabine und überraschten die Burlakin Sieben mit einem 0:3 Lauf. Angefeuert vom eigenen Anhang mussten die Tigers wieder einmal ihre kämpferischen Fähigkeiten abrufen, was ihnen auch gelang. Die Blau-Grünen ließen den Gegner nicht weiter wegziehen, sondern blieben den Kraichgauern ständig im Nacken sitzen. Mit einem 21:22 gingen die Teams ins Schlussviertel. Allerdings lag der Vorteil unentwegt bei den Schützlingen von Sebastian Geider, da sie immer vorlegen konnten und die Tigers in die Verfolgerrolle drängten. Die Entscheidung fiel dann wohl anderthalb Minuten vor dem Ende. Der TSV nahm seine Auszeit und setzte danach seine Planung erfolgreich um. Heraus sprang eine 26:28 Führung, die den Gästen schließlich zum Enderfolg von 27:29 reichte. Die Hausherren warfen zwar noch einmal alles in die Waagschale, mussten sich aber letztendlich geschlagen geben. 

Den Fans, dem Team und allen Verantwortlichen konnte diese Niederlage aber auf keinen Fall die Laune verderben. Sie hatten das Saisonziel erreicht und hatten allen Grund dies auch ausgiebig zu feiern. Zum Abschluss der Runde muss die Burlakin noch einmal auf Reisen gehen. Am letzten Spieltag muss Andrej Burlakin mit seinem Team beim TSV Handschuhsheim antreten und möchte auch dort einen erfolgreichen Abschluss hinlegen. 

Für die HSG spielten: Luis Lagasse, Felix Spohn. –  Vincent von Witzleben (4), Jonas Weiß (1), Hannes Röpcke (1), Niko Gerwig (4), Dirk Ibach, Christopher Roth, Nick Kusch (2), Lukas Ehrmann (3), Tim Siedelmann (4), Jens Reule (3), Sebastian Kunz, Philipp Karasinski (5)

Für den TSV spielten: Daniel Brown, Marius Gabel  –  Matthis Eickmeier, Kai Rudolf (4/1), Georg Kern (4), Petar Petricevic (7/1), Robin Petersen, Janis Weber, Yannick Neumann, Michael Zelleer, Michael Hörandel (1), Oliver Zeller (4), Lucas Gerdon (9)