Last-Minute-Sieg für die Junglöwen zum Saisonauftakt der Jugendbundesliga

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JBLH:  SG Kronau/Östringen  :    FA Göppingen     24:23      (11:9)

 

Der Auftakt der neuen Saison in der A-Jugendbundesliga brachte in der Gruppe Süd für die Junglöwen gleich einen dicken Brocken. Mit Frischauf Göppingen kam ein Gegner in die Stadthalle, der schon seit Jahren für spannende Auseinandersetzungen sorgt. Am Samstagabend erlebten die Zuschauer eine Partie die nicht spannender hätte verlaufen können. Erst mit dem letzten Angriff der Grün-Weißen stand fest, dass die Nordbadener beide Punkte gewonnen hatten. Der knappe 24:23 Heimsieg stand lange Zeit auf des Messers Schneide.

In der vergangenen Runde war es klar, dass die Gelbhemden mit hohem Tempo nach vorne spielten und immer wieder Begegnungen ablieferten, die sehr Torreich verliefen. Meistens produzierte der Löwen-Nachwuchs mehr als dreißig Treffer und kassierte aber auch viele Tore. Das Heimspiel der letzten Saison gewannen die Junglöwen mit 36:32 gegen den gleichen Gegner. Dass es nun anders aussah,  lag aber nicht daran, dass die Abwehrreihen besser agierten oder die Torhüter besser waren, sondern an der Abschlussschwäche der Gastgeber. Trainer Klaus Gärtner meinte denn auch nach der Begegnung:  „Wir haben heute so viele Chancen liegen lassen, dass wir auch gerne mit zehn Toren Unterschied aus dem Spiel hätten gehen können.“ Die Angreifer der Kraichgauer trafen mehr als zehnmal Latte oder Pfosten und scheiterten genauso oft an der Göppinger Nummer eins, Bastian Meissner.

Göppingen machte es den Junglöwen schwer (Foto: cls)
Göppingen machte es den Junglöwen schwer (Foto: cls)

Das Trainerteam Gärtner, André Bechtold und Tobias Scholtes überraschte vom Anpfiff weg mit einer taktischen Variante in der Deckung. Die Hausherren wählten eine äußerst offensive Taktik und zwangen Gästetrainer Gerd Römer schon in der dritten Minute dazu, den grünen Karton auf den Tisch zu legen. Seine Jungs hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Lösung gegen diese Taktik gefunden. In der Folgezeit suchten die Schwaben sehr häufig den Weg über 1:1 Aktion, da sie zwei, drei schnelle und trickreiche Spieler auf dem Feld hatten. Gerade in der Anfangsphase vergaben die Junglöwen viele Möglichkeiten oder produzierten technische Fehler, die den Gegner in Ballbesitz brachte. Bis zur zwölften Minute führte Felix Zeiler, der insgesamt auf zehn Treffer kam, seine Farben auf einen 2:6 Vorsprung. Grund für die SG Trainer ihrerseits nun eine Auszeit zu nehmen. Sie änderten die Deckungsstrategie und schalteten auf 6:0 um. Mit dieser Maßnahme bremsten sie den gegnerischen Angriff und beruhigten das eigene Spiel. Mitte der ersten Halbzeit wurden auch die Angriffsaktionen effektiver und mit einem 3:0 Lauf schafften Lars Röller, der zweimal am Kreis hervorragend in Szene gesetzt wurde und Fabian Serwinski mit einem schnellen Gegenstoß den Anschluss zum 6:8. Die beiden Außen Serwinski und Nicholas Mohr schafften dann bis zur 23. Minute mit überfallartigen Gegenstößen den Ausgleich zum 9:9. Während einer Zeitstrafe gegen die Gelbhemden ging das Team vom Hohenstaufen erneut in Front. Serwinski, der mit acht Treffern am Ende bester Werfer der SG wurde, und Linkshänder Mattes Meyer sorgten vor der Pause sogar noch für die 11:9 Führung. Dass dies auch der Halbzeitstand blieb lag an glänzenden Reaktionen von Adam Studentkowski im der Tor der Badener.

Lars Röller half mit drei Toren mit, die Punkte in Baden zu behalten (Foto: cls)
Lars Röller half mit drei Toren mit, die Punkte in Baden zu behalten (Foto: cls)

Die Gäste kamen nach Wiederanpfiff besser in die Partie zurück. Während die Junglöwen mit zwei Angriffsversuchen am Pfosten endeten, netzte Zeiler treffsicher ein. Bis zur 38. Minute bauten die Schwaben den Vorsprung auf 12:15 aus. Überraschend kam dann etwas Leerlauf in die Partie und Trainer Römer sah sich gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Danach fanden aber die Junglöwen wieder zurück und übernahmen das Kommando. Niklas Baumgärtner, Lennart Pimpl und Meyer glichen mit einem 3:0 Lauf zum 15:15 in der 43. Minute aus. Im letzten Viertel erlebten die Zuschauer eine Begegnung, in der beide Teams auf Augenhöhe agierten. Die Gäste legten zwar immer wieder vor, aber Mohr und anschließend Serwinski glichen sofort aus. In der 48. Minute änderte Baumgärtner das Drehbuch und brachte das erste Mal seine Mannschaft nach vorne. Aber die Hohenstaufener ließen nicht locker und glichen sofort wieder aus. Die letzten zehn Minuten boten Kampf pur. Die Junglöwen schienen auf die Siegerstraße einzubiegen, als Mohr den Vorsprung auf zwei Treffer ausbaute. Aber selbst dieser Vorteil brachte noch keine Ruhe in das System der Hausherren. Auszeit bei den Grün-Weißen. Gerd Römer bringt seine Jungs noch einmal in Schwung und Zeiler schaffte vier Minuten vor dem Ende per Siebenmeter abermals den Ausgleich. Jetzt war das Trainerteam der SG mit einer Auszeit zur Stelle. Neue Anweisungen für die Schlussphase landeten aber wieder einmal am Pfosten. Auf der Gegenseite vertändelten die Angreifer ebenfalls den Ball und die Kraichgauer hatten die nächste Chance. Mit einem Kraftakt setzte sich Linkshänder Meyer auf der halblinken Position durch und hämmerte die Harzkugel in die Maschen. Noch 75 Sekunden auf der Uhr und 24:23 in Front. Die Gelbhemden stemmten sich gegen den folgenden Angriff der Gäste und hatten Erfolg. Die Schwaben vergaben ihre letzte Chance und die Junglöwen sicherten sich die ersten beiden Punkte.

Es lief noch nicht alles rund bei den Nachwuchsleuten der Löwen. Trainer Gärtner hatte aber eine Erklärung dafür: „Bei uns ist in der Vorbereitung nicht alles nach Plan gelaufen. Wir haben erst in der letzten Woche alle gesunden Spieler an Bord gehabt.“ In der Vorbereitung vielen etliche Spieler immer wieder durch Verletzungen aus oder waren zu unterschiedlichen Zeiten in Urlaub. Mit Torhüter Simon Gabrys, Luca Braun und Timo Zehrbach fehlten immer noch wichtige Kräfte. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft bis zum kommenden Heimspiel gegen die SG Meissenheim/Nonnenweier weiter an Qualität gewinnt.

Für die SG Kronau/Östringen spielten: Adam Studentkowski, Demsay Ebikeme – Sebastian Trost, Tim Olbrich, Bastian Hoppner, Niklas  Baumgärtner (2), Maximilian Kessler, Lennart Pimpl (2), Kevin Kleinlagel, Lars Röller (3), Nicholas Mohr (4), Mattes Meyer (5/1), Fabian Serwinski (8/4), Jannis Schneibel.

Für den TPSG Frischauf Göppingen spielten: Wittlinger, Meissner – Frey (2), Zeiler (10/1), Muxfeld, Leichs (3), Mühlhäuser (2/2), Weißer (3), Gross, Geiß, Freyhofer, Braun (3), Neudeck.