Löwen-Tsunami verschlingt die THW-Jolle

0
343

Beim Gastspiel gegen den THW Kiel verteidigen die Junglöwen ihre Tabellenführung. Und wie! Mit 40:28 (20:14) lässt die Sieben von Trainer Daniel Haase den Hausherren nicht den Hauch einer Chance. Mit beeindruckender Dominanz drücken die Junglöwen dem Spiel von Beginn an ihren Stempel auf und lassen den THW bei dem ungleichen Kräftemessen nie zur Entfaltung kommen. Damit kommt es am kommenden Sonntag (16 Uhr) in der Pforzheimer Konrad Adenauer Sporthalle zum Showdown um den Gruppensieg in der Staffel 2 der Meisterrunde.

Nachdem der THW in der Woche zuvor die Siegesserie der SG Pforzheim/Eutingen gestoppt hatte, hatten die Zebras gegen den Tabellenführer aus Kronau/Östringen – so die Aussage des engagierten Hallensprechers – Gleiches im Sinn. Doch was dann folgte, war nur selten ein Duell auf Augenhöhe, zu erdrückend war die Überlegenheit der Gelbhemden. 

Haase erinnert bei Auszeit die Mannschaft an ihre Stärken

Aus einer kompakten, zupackenden Abwehr heraus zogen die Junglöwen ihr Spiel auf. Die Gastgeber, die nie in Führung lagen, konnten nur bis zur 6. Spielminute mithalten (3:3) und mussten die Junglöwen nach einem Dreierschlag auf 6:3 (8.) davonziehen lassen. Nach dem 10:6 (12.) für die Badener kämpfte sich der THW auf ein Tor heran (10:9, 15.) begünstigt durch die bereits zweite Zeitstrafe gegen den U19-Kapitän und Abwehrstabilisator Magnus Grupe. 

Daniel Haase tat das einzig Richtige, zückte die grüne TTO-Karte und erinnerte seine Mannschaft an ihre Stärken. Der Lohn: Ein unwiderstehlicher 4:0-Lauf zum 14:9 (20.), der die Kräfteverhältnisse sofort wieder ins rechte Licht rückte. Auch wenn der THW in der Folge noch zweimal auf zwei Tore herankam (14:12, 25.; 15:13, 26.), die Junglöwen waren Herr des Geschehens und konnten bei Bedarf das Tempo anziehen. 

Móré erzielt 15 Treffer

So auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit, die mit einem famosen 6:1-Lauf der Junglöwen endete. Kurios dabei: Haase zog 14 Sekunden vor dem Pausenpfiff seine zweite Auszeit. Denn die Hallenuhr in der Kieler Spielstätte war defekt und Haase wollte, dass seine Mannschaft den letzten Angriff punktgenau ins Ziel bringen kann. Gesagt, getan – zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene ziehen die Junglöwen einen Strafwurf, den der fehlerfreie, fünfzehnfache (!) Torschütze David Móré mit traumwandlerischer Sicherheit zum 20:14-Pausenstand verwandelte.

Lautstark angefeuert von ihrem stattlichen Anhang, der im fernen Kiel Heimspielatmosphäre verströmte, zwangen die Junglöwen THW-Coach Andre Lohrbach keine vier Minuten nach Wiederanpfiff ins nächste Team-Time-out, denn es stand bereits 24:15 (34.). Der Deutsche Meister regierte in Kiel und verschlang die Zebras mit Haut und Haaren. Nach 40 Minuten führten die Junglöwen mit 14 Toren (31:17) und Haase konnte entspannt damit beginnen, Spielanteile zu verteilen und verschiedene Formationen auszuprobieren. 

Abschluss der Meisterrunde in Pforzheim 

„Ich bin glücklich mit der Entwicklung meiner Mannschaft“, so der zufriedene Cheftrainer Haase. „Es ist ein deutlicher Reifeprozess erkennbar und die Jungs spielen von Mal zu Mal erwachsener. Auch nach den Wechseln hatten wir heute keinen Bruch im Spiel und haben unser System gnadenlos durchgezogen“, bilanzierte Haase. 

Die Junglöwen haben die hoch gehandelten Zebras in dieser Saison gleich zweimal mit zwölf Treffern Unterschied distanziert. Mehr als ein Fingerzeig und Grund genug, mit breitem Kreuz am Sonntag zum Baden-Derby nach Pforzheim zu reisen. Ein Unentschieden würde den Junglöwen genügen, um als Spitzenreiter die Meisterrunde 2 zu beenden. Das ist jedoch nicht der Anspruch und die Idee der Junglöwen: Die Jungs sind heiß darauf, für die Heimspielniederlage Revanche zu nehmen und den achten Saisonsieg in Serie einzufahren. Die Gelbhemden laufen mehr und mehr heiß, genau zur richtigen Zeit in der Saison. Denn die wichtigen Spiele kommen jetzt.

Für die Junglöwen spielten: Dave Hörnig, Philipp Wenning (beide im Tor), Philipp Alt (1), Felix Göttler (2), Magnus Grupe (1), Lennart Karrenbauer (1), Lucas Pabst (1), Alexander Momber, David Móré (15/3), Robin Kull (3), Fabian Schwarzer, Theo Sommer (5), Theo Straub (5), Valentin Willner (6). Trainer: Daniel Haase. 

Quelle: Kai Henninger – Pressesprecher der Junglöwen