Dass man nicht jede Woche so ein Topspiel wie in Erlangen abliefern kann, bewies sich in Schutterwald, wo man sich am Ende auch über den knappen aber verdienten Erfolg freuen konnte. Lag es am Gegner, lag es an der Einstellung oder am Freitagabend, einer eher ungewohnten Anspielzeit, auf jeden Fall war die Pforzheimer Mannschaft emotional nicht in Topform. Zum Glück funktionierten die Mechanismen in der Abwehr, auf die man sich auch an diesem Abend wieder verlassen konnte, wenn auch Stefan Koppmeier im Tor die Glanzleistungen anderer Spiele nicht wiederholen konnte. Ihm reichte eine solide Leistung und in den wichtigen Phasen war er dann zur Stelle. Dafür strapazierte der Angriff das Nervenkostüm des Trainergespanns Lipps und Rauch umso mehr und versemmelte Chance um Chance, darunter auch drei Siebenmeter.
So war das Spiel über die gesamte Spielzeit spannend, obwohl man manchmal den Eindruck hatte, dass die Schutterwalder selbst nicht daran glaubten, den Pforzheimern ein Bein stellen zu können.
Nach dem 1:0 durch Luis Weber, dem auffälligsten und beweglichsten Schutterwalder, scheiterte Marvin Karpstein mit dem ersten Siebenmeter an Christoph Busch im Tor der Gastgeber, ehe Michael Hohnerlein in der vierten Minute das 1:1 gelang. Aaron Kempf erzielte in derselben Minute das 2:1 für Schutterwald, was in der Folge die letzte Führung für die Gastgeber sein sollte. Pforzheim ging bis zur neunten Minute durch Sandro Münch (1) und Pascal Kirchenbauer (3/1) mit 3:5 in Führung und da in den folgenden Minuten nichts Zählbares zu verbuchen war, nahm Trainer Rudi Fritsch für Schutterwald die Auszeit (13.). Doch Pforzheim behielt weiterhin das Heft in der Hand und erhöhte auf 5:9 (20.) und 6:10 (23.), versäumte es aber, diesen Vorsprung auszubauen. So kam Schutterwald wieder auf und hatte nach Toren von Luis Weber, Johannes Silberer und Aaron Kempf (2) beim 10:11 (28.) den Anschluss wieder hergestellt. Trotz einer Zeitstrafe für Jonas Kempf lief in der letzten Minute plötzlich Luis Weber allein auf Stefan Koppmeier zu, der jedoch bravurös hielt und den Ausgleich verhinderte. Danach scheiterte Jannik Hofmann am Schutterwalder Torwart Busch und Pforzheim ging mit einem Tor Vorsprung in die Pause.
Die zweite Halbzeit war dann ein Spiegelbild der ersten. Pforzheim lag immer knapp vorne, Schutterwald war immer mal am Ausgleich oder Anschluss dran, schaffte es aber nicht, die routinierten Gäste noch mehr ins Schwitzen zu bringen. Immer wieder zog sich Pforzheim aus der Schlinge, obwohl zu wenig Bewegung im Angriff war und das schnelle Passspiel an diesem Tag etwas vernachlässigt wurde. Allerdings wurde beim Spielstand von 14:18 (45.) und 15:19 (49.) auch wieder versäumt, weiter weg zu ziehen. So war es am Ende ein Arbeitssieg, der Pforzheim weiter in Lauerstellung auf Platz Zwei hält.
Positiv aus der Pforzheimer Mannschaft herauszuheben ist Sandro Münch, der über die gesamte Spielzeit hinweg die konstanteste Leistung brachte und insbesondere in der zweiten Halbzeit mit fünf Toren, darunter drei Siebenmeter, maßgeblich zum Erfolg beitrug.
SG Pforzheim/Eutingen
Tor: Stefan Koppmeier, David Krypczyk – Feld: Michael Hohnerlein 4, Marvin Karpstein 1, Sandro Münch 6/3, Pascal Kirchenbauer 8/1, Valliere Kirschner 1, Jan Strehlau, Max Lupus 1, Christoph Schwartz, Marius Seifried, Jannik Hofmann 2, Clemens Zucker, Sascha Pfattheicher 1
Trainer: Alexander Lipps, Markus Rauch
TuS Schutterwald
Tor: Christoph Busch, Lucas Schäfer – Feld: Aaron Kempf 5, Jonas Kempf, Marco Müller 3, Jonas Besemann, Luis Weber 9/2, Luis Pfliehinger 1, Paolo Scavelli, Johannes Silberer 2, Marvin Lehmann 1, Kai Breitenbach, René Wöhrle
Trainer: Rudi Fritsch
Schiedsrichter: Sören Diehl und Christian Walter (Württemberg)
Zuschauer: 200
Quelle: SG Pforzheim / Eutingen, Manfred Karpstein
Pressewart Jugend