SG Kronau/Östringen bezwingt die Jungeulen deutlich

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Die A1-Jugend der SG Kronau/Östringen kehrte am Samstagnachmittag mit einem 26:36 Auswärtssieg aus der Pfalz zurück. Dieser Erfolg gegen die „Jungeulen“ der TSG Friesenheim brachte die Kraichgauer an die Tabellenspitze der Jugendbundesliga.
Trainer Andre Bechtold war nach Spielschluss nicht ganz mit dem Verlauf zufrieden: „Ich hatte die Mannschaft davor gewarnt, das Spiel zu lässig anzugehen, deshalb kann ich mit der ersten Viertelstunde nicht zufrieden sein. Danach haben wir durch bessere Abwehrarbeit zwei, drei schnelle Tore gemacht, sind von hinten schneller rausgelaufen und haben unsere physische Überlegenheit besser ausgenutzt. Allerdings hat mir nicht gefallen, dass wir unser Spiel nicht mit aller Konsequenz zu Ende gespielt haben.“

SG-Torhüter Marlon Krissler (Foto:cls)
SG-Torhüter Marlon Krissler (Foto:cls)

Die Startsieben der Kraichgauer begann im Sportzentrum der TSG Friesenheim sehr unkonzentriert und kassierte prompt das erste Gegentor. Mit dem ersten Angriff schaffte Rico Keller zwar sofort wieder den Ausgleich, aber die Hausherren zeigten dann mit welcher Taktik sie dem Favoriten aus Baden beikommen wollten. Möglichst lange den Ball in eigenen Reihen halten und der SG damit das Tempo nehmen. Die Schiedsrichter ließen diese Auffassung von Handball auch lange zu, so dass die Angriffe der Pfälzer oft über eine Minute und länger dauerten. Die Gelbhemden fühlten sich außerdem aufgrund des eigenen Erfolges vom ersten Spieltag und der deutlichen Niederlage der Jungeulen viel zu siegessicher. Der Abwehr fehlten die Konsequenz und die Aggressivität, wodurch auch Torhüter Marlon Krissler seine Schwierigkeiten hatte. Im Angriff wurde so mancher Ball verdattelt, technische Fehler produziert und Chancen vergeben. Folge war ein zerfahrenes Spiel in der Anfangsviertelstunde. Die Junglöwen übernahmen mit dem Treffer zum 2:3 durch Sven Kroll erstmals die Führung und gaben diese dann bis zum Schlusspfiff nicht mehr aus der Hand. Die Badener legten zwar immer wieder vor, aber die Gastgeber glichen sofort aus. Die Wende kam in der 14. Minute beim Stand von 7:7. Justus Mehl scheiterte am Friesenheimer Torhüter, Max Haider bekam den Abpraller nicht zu fassen und ermöglichte der TSG die Chance zum schnellen Gegenstoß. Krissler reagierte jedoch überragend gegen Adrian Wenner und gab den Startschuss zu einem Zwischenspurt. Philipp Meyer wuchtete den nächsten Versuch zum 7:8 in die Maschen. Erneut bewies Krissler, dass mehr in ihm steckt, als er anfänglich zeigen konnte und sicherte mit der nächsten Reaktion erneut den Ball, Kroll erhöhte auf 7:9. Nach der dritten Parade in Folge eröffnete Krissler seinen Vorderleuten abermals die Möglichkeit zum Torerfolg. Spielmacher Keller ließ sich nicht lange bitten und markierte das 7:10. Zeit für den ersten grünen Karton durch TSG Trainer Eyub Erden. Aber die inzwischen gefestigte SG-Abwehr eroberte wieder den Ball und Kroll schloss den Gegenstoß erfolgreich ab. Das Team hat sich durch eine gemeinsame Reaktion auf die schwache Anfangsphase selbst auf die Siegerstraße gebracht. Die Gelbhemden nutzten nun ihre Überlegenheit besser aus und verdauten auch einen Gegentreffer durch Yannick Lenz. Der Express der Kraichgauer war aber nicht mehr aufzuhalten. Zeller antwortete prompt mit seinem ersten Tor zum 8:12. Dem folgenden Gegenstoßtreffer durch Kroll ging wieder eine Parade seines Keepers voraus. Jugendnationalspieler Keller und der eingewechselte Stefan Salger bauten den Vorsprung auf sieben Tore aus und legten schon in der ersten Hälfte den Grundstein zum Sieg. Die letzten zehn Minuten vor der Pause wurden dann etwas hektisch als die Schiedsrichter noch vier Zeitstrafen verteilten, die teilweise nicht nur Erstaunen bei den Akteuren, sondern auch auf den Rängen hervorriefen. Die Kraichgauer blieben in der Erfolgsspur und sorgten mit zwei Doppelschlägen durch Adam Soos und Mehl für den 11:19 Pausenstand.

Philipp Meyer erfolgreich (Foto:cls)
Philipp Meyer erfolgreich (Foto:cls)

Nach Wiederanpfiff gelang erneut den Hausherren der erste Treffer wie schon zu Spielbeginn. Meyer antwortete sofort mit seinem nächsten Tor und wurde dabei von Niklas Schneider gefoult, der dafür für zwei Minuten auf die Bank verbannt wurde. Trainer Bechtold schickte zu Beginn der zweiten Hälfte den B-Jugendlichen Dominic Zaum ins Tor seines Teams, der sich gleich auszeichnen durfte. Rückraumstratege Mayer netzte noch zweimal ein, so dass die Tordifferenz auf neun angewachsen war. Nach einem Treffer von der Siebenmeterlinie durch den erfolgreichsten Pfälzer Tim Götz schraubten Mehl und Soos den Unterschied sogar auf zehn Tore. In der 40. Minute war die Partie damit schon vorzeitig entschieden. Die Badener hielten das Tempo weiter hoch und waren in der 45. Minute mit Rolkas Treffer zum 17:28 schon elf Tore in Front. Trainer Bechtold brachte Krissler zurück und wechselte dann auch auf den anderen Positionen häufig durch. Der gebürtige Schwarzwälder war sofort zur Stelle und sorgte für Ballgewinne, die vorne in weitere Treffer umgesetzt wurden. Soos, Linkshänder Salger, dreimal Kroll und abermals Rolka zauberten einen 6:0 Lauf auf das Parkett, der dem Team eine 18:34 Führung einbrachte. Sechszehn Tore Differenz und das im Wohnzimmer der Jungeulen, das hätte keiner vorher gesagt. In der Schlussphase schonte Trainer Bechtold einen Teil seiner Leistungsträger und schickte jene Spieler ins Geschehen, die ansonsten nicht so lange auf dem Feld stehen. Die Hausherren nutzten die Unruhe aus, die bei den Gelbhemden entstand, um Ergebniskosmetik zu betreiben. Aber die Pfälzer schafften es nicht mehr den Rückstand unter zehn Tore zu drücken. Die Junglöwen landeten mit dem 26:36 den nächsten Sieg und liegen damit auf Platz eins der Tabelle.
Trainer Bechtold war denn auch über die Schlussphase leicht verstimmt: „Ich erwarte von Spielern, die von der Bank kommen, dass sie sich nahtlos einfügen, was teilweise nicht der Fall war. Es wurden leichtfertig Chancen vergeben oder Bälle verloren, das kann in einem anderen Spiel den Sieg kosten.“
Jugendnationalspieler Max Haider, der in der A-Jugend als Chef der Abwehr agiert und vorne am Kreis ackert zog sein eigenes Fazit aus dieser Begegnung: „ Wir hatten vor dem Spiel oft angesprochen, dass es uns nicht passieren darf, den Gegner zu unterschätzen. In der ersten Viertelstunde hatten wir ein paar Aussetzer, aber dann haben wir uns gefangen. Aber wir müssen noch daran arbeiten, dass wir das Spiel konsequent bis zum Ende durchziehen.“

Für die SG spielten: Marlon Krissler, Dominic Zaum – Stefan Salger (4), Moritz Kretz (1), Maximilian Rolka (4), Max Haider (3), Justus Mehl (3), Philipp Meyer (5), Adam Soos (4/1), Sven Kroll (8), Manuel Zeller (1), Rico Keller (3)
Für die TSG Friesenheim spielten: Hendrik Bachmann, Max Kächele – Christopher Bregazzi (2), Emanuel Novo (3), Oliver Zeller (5), Jan Willner (1), Tim Götz (8/1), Adian Wenner (3), Daniel Werner, Yannik Lenz (2), Niklas Schneider, Domminik Hopp (1), Alex Falk (2), Keith Lauri