Team Baden sichert sich mit dem verlustpunktfreien Turniersieg den Einzug in die Endrunde des Deutschen Länderpokals

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Kurzbericht

2014-01-21-BHV-PI-Deutscher_Länderpokal_w98-Foto_JubelAm Samstag und Sonntag den 19. Januar ging es für die Mädchen Jahrgang 1998 und jünger des Badischen Handball-Verbandes (BHV) um den Einzug in die Endrunde des Deutschen Länderpokals 2014. Bei dem Turnier in Birkenau hatte die Mannschaft um das Trainerteam Steffen Piffkowski, Andreas Biedermann und Gesine Horstschäfter am ersten Turniertag mit zwei Siegen gegen den Mitfavoriten HV Niedersachsen (21:18) und gegen das Team aus Bremen (30:18) hierfür eine optimale Ausgangslage geschaffen.

Am zweiten Turniertag konnte das BHV-Team das erste Siel des Tages gegen den HV Mittelrhein deutlich mit 25:10 gewinnen. Nach diesem Spiel setzten sich der Handballverband Niedersachsen gegen die Spielerinnen aus Schleswig-Holstein durch, was für das Team Baden bedeutete, dass Sie im letztes Spiel gegen die Schleswig-Holsteiner auf jeden Fall ein Unentschieden oder ein Sieg her musste, um allen Rechenspielen um die zwei Endrundenplätze des Fünferfeldes aus dem Weg zu gehen. Nach zeitweiligem Rückstand von vier Toren kämpften sich die Schützlinge des Badischen Handball-Verbandes in einer packenden Schlussphase einen 14:13 Erfolg und konnten somit ungeschlagen den Turniersieg und vor allem den Einzug in die Finalrunde um den Deutschen Länderpokal im April dieses Jahres feiern. Genauso stolz wie die badischen Spielerinnen kann auch der TSV Birkenau sein, der mit der Hilfe seiner unzähligen Helfern in Zusammenarbeit mit dem BHV ein packendes und bestens organisiertes Turnier ausgerichtet hat!.

 

Kader und Torschützinnen des Team Badens über den Turnierverlauf:

Julia Rohrmann (TSV Rot), Jennifer Jung (TSG Ketsch), Hofmann Aylin (TSV Rot) (3), Leonie Scholl (TSV Birkenau) (11), Danijela Rajic (TSV Birkenau) (11/3), Lea Marmodee (TSG Ketsch) (8), Lara Steinhauser (TSV Rot) (1), Lea Gossmann (TSV Birkenau) (5), Alina Merk (SG Kronau/Östringen), Jule Barth (TSG Ketsch) (8), Anna Widmaier (TSG Ketsch) (24/4), Katharina Merk (TSV Birkenau) (3), Annika Rimpf (TSG Ketsch) (3), Isabell Hurst (SG Heidelsheim/Helmsheim) (12), Lea Müller (SG Heidelsheim/Helmsheim/Gondelsheim) (1/1)

 

Stimmen zum Turnier:

Thorsten Schmid (DHB-Juniorinnentrainer):

„Es war eine absolut gelungene Veranstaltung von Seiten des Ausrichters Birkenau und von Seiten des Badischen Handball-Verbandes. Es war alles top organsiert und im Vorfeld wurde auch eine bei einem Länderpokal noch nie da gewesene Werbung für den Handball gemacht. Was hier abgelaufen ist war für unseren Handballsport eine ganz tolle Sache. Es war eine kurzweilige Veranstaltung über beide Tage mit einem ganz tollen Umfeld. Vom BHV wurde genau die richtige Wahl getroffen, diese Veranstaltung nach Birkenau zu vergeben. Man hat ein Handball begeistertes Publikum gesehen und was die Unterstützung vom Publikum ausmacht hat gerade das letzte Spiel vom Team Baden gezeigt. Nach einem vier Tore Rückstand kam die Mannschaft mit der Unterstützung der Anhänger noch zum Sieg.

Im sportlichen Bereich habe ich leider zu kritisieren, dass bei allen Mannschaften noch viele einfache Fehler gemacht wurden. Die Spielerinnen müssen lernen noch etwas schlauer und mit mehr Geduld zu Werke zu gehen. Gut war das flexible Abwehrspiel der Badener oder das kompakte der Niedersachsen oder der Schleswig-Holsteiner. Insgesamt haben wir hier sehr viele schöne Sachen gesehen, die Spielerinnen, die wir bisher schon im Fokus hatten, haben sich weiter ins Gespräch gebracht und andere sind neu positiv aufgefallen. Für uns war wichtig zu sehen wie die Spielerinnen reagieren, wenn sie unter Druck geraten.“

 

 

Steffen Piffkowski (stellvertretender BHV-Landestrainer-weiblich):

Über das entscheidenden Spiel gegen Schleswig-Holstein:

„Als Schleswig-Holstein vier Treffer vorne lag, waren wir fast draußen, dass wir dann noch zurückgekommen sind war einfach fantastisch. Der Torhüterwechsel auf Julia Rohrmann hat letztendlich die Wende gebracht. Eine weitere taktische Maßnahme, der Wechsel zwischen den beiden Halbpositionen, hat uns ebenfalls nach vorne gebracht. Wir haben auch wieder aggressiver gedeckt und kamen so zu einfachen Ballgewinnen, die vorne genutzt wurden. Unser Trainerteam hat zusammen mit der Physiotherapeutin einen sehr guten Job gemacht.“

Über die Vorbereitungsphase:

„Nach den Niederlagen in den beiden Testspielen gegen Württemberg in Pforzheim war das Turnier in Lund dann genau die richtige Seelenmassage. Sie habe sich dort von Runde zu Runde gesteigert und so das alte Selbstvertrauen zurück gewonnen. Lund ist für uns immer eine Reise wert. Wir haben dort die Truppe fünf Tage zusammen und können die entsprechenden Grundlagen schaffen.“

Über die Mannschaft

„Trotz der körperlichen Nachteile, die unsere Mädels gegenüber den anderen Mannschaften hier hatten, haben sie dennoch das optimale aus sich rausgeholt. Es hat sich aber auch in dieser Mannschaft gezeigt, dass es mit einer guten Abwehrarbeit, und dafür ist Baden inzwischen auch bekannt, immer schwer sein wird gegen uns Tore zu erzielen. Es ist bekannt, dass man mit einer guten Abwehrarbeit Spiele oder gar Turniere gewinnen kann. Angefangen von den Trainern bis zur letzten Spielerin weiß bei uns jeder, dass nur das Kollektiv erfolgreich sein kann und das hat auch diese Mannschaft an den beiden Tagen hervorragend umgesetzt.“

 

Anna Widmaier (BHV-Spielerin):

Über das entscheidenden Spiel gegen Schleswig-Holstein:

„Dass wir in der ersten Halbzeit nach einer guten Anfangsphase in Schwierigkeiten gerieten, lag vielleicht an unserer Nervosität. Wir wussten, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen mussten und wollten dann vielleicht zu viel. Nachdem wir uns gefangen hatten ist dann auch unser Spiel besser geworden. Die Trainer haben in der Kabine auch entsprechende Worte gefunden, das hat man dann in der zweiten Halbzeit gemerkt. Wir sind in der Abwehr besser gestanden und haben uns richtig konzentriert. Ich persönlich versuche immer mein Bestes zu geben und meine Leistung für die ganze Mannschaft zu bringen. Es ist unser letztes Jahr beim BHV und deshalb wollen wir unbedingt in die Finalrunde.“

 

Detailberichte ausgewählter Spiele:

4. Spiel – BHV vs. HV Schleswig-Holstein:

Die letzte Begegnung innerhalb des Vorrunden-Turnieres um den Deutschen Länderpokal 2014 gegen den Handballverband Schleswig-Holstein wurde für das Team Baden dann doch noch zu einer sehr schwierigen Aufgabe. Die Landesauswahl der Nordlichter hatte in den Runden zuvor nur gegen den HV Niedersachsen verloren, so dass die Partie gegen Baden eine Art „Endspiel“ wurde. Die Norddeutschen mussten auf jeden Fall gewinnen und das noch mit mindestens fünf Toren Differenz, um an den Gastgebern vorbei ziehen zu können. Zu Beginn der Begegnung merkte man bei beiden Teams die hohe Anspannung und entsprechend holprig gestaltete sich die Anfangsphase. Schleswig-Holstein fand etwas schneller seinen Rhythmus und legte zunächst ein 1:3 vor. Beim Stand von 2:4 nahm das Trainerteam des BHV die erste Auszeit und stellte die Mannschaft neu ein. Immerhin dauerte es bis Mitte der ersten Hälfte bis der Ausgleich hergestellt wurde. Die Norddeutschen legten abermals zwei Treffer vor und zwangen die Gastgeberinnen zur Aufholjagd. Bereits in dieser Phase zeigte es sich, dass das Team Baden nur über eine gute Abwehrleistung zum Erfolg kommen konnte. Dank ihrem Kampfeswillen schafften die badischen Mädels erneut den Ausgleich zum 6:6. Allen voran waren es Anna Widmaier und Isabell Hurst, die in der Abwehr den Ball eroberten und im Konter erfolgreich blieben. Leider ermöglichten zwei Unsicherheiten in der Deckung den Kontrahentinnen aus dem nördlichsten Handballverband bis zur Pause abermals eine Führung mit zwei Toren. Unmittelbar nach dem Wechsel fügte die schnelle Rückraumspielerin der Gäste, Jamila Popiol, ihren fünf Treffern aus Durchgang eins sofort zwei weitere hinzu und brachte ihre Mannschaft mit dem Zwischenstand 6:10 scheinbar endgültig auf die Siegerstraße. Plötzlich ging jedoch ein Ruck durch die Mannschaft des BHV und sie kämpfte sich mit einem 4:0 Lauf wieder zurück. Mit dem Ausgleich zum 10:10 durch Hurst war Baden wieder im Spielrhythmus. Zusätzlich half auch ein Wechsel auf der Torhüterposition vor allem bei den Gegnerinnen für eine gewisse Verunsicherung. Julia Rohrmann nahm mit ihren ersten erfolgreichen Paraden den Norddeutschen die Treffsicherheit und unterstützte dadurch ihre Abwehr. Wichtig war auch der Einsatzwille von Hurst, die in der Rückwärtsbewegung den Ball erkämpfte und im folgenden Konter erfolgreich ausglich. Auch im nächsten Angriff setzte sie sich gegen die körperlich überlegene Deckung der Norddeutschen durch und brachte ihr Team sieben Minuten vor dem Ende mit 13:12 in Führung. Zwar schaffte die beste Angreiferin des HVSH, Popiol erzielte immerhin neun Tore, mit ihrem letzten Treffern noch einmal den Ausgleich, aber Leonie Scholl vom Gastgeber TSV Birkenau machte mit dem 14:13 den Sack endgültig zu. Nach dem Schlusspfiff feierten Mannschaft, Betreuerstab und die zahlreichen Anhänger auf der Tribüne begeistert den Einzug in die Finalrunde. Das Team Baden wird von der Mannschaft des HV Niedersachsen begleitet, die sich den zweiten Rang mit dem abschließenden Sieg gegen den Bremer HV sicherte.

 

2. Spiel – BHV vs. HV Mittelrhein:

Im zweiten Vorrundenspiel des BHVs im Rahmen des Deutschen Länderpokales 2014 musste das Team Baden gegen die Mannschaft des Handballverbandes Bremen antreten. Ein gefährliches Spiel, da im Vorfeld erwartet wurde, dass die Badenerinnen sich klar durchsetzen werden. Die Mädels von der Nordseeküste können bei weitem nicht auf ähnliche Voraussetzungen aufbauen, wie es die Mädchen des Badischen Handball-Verbandes zur Verfügung haben. In der Anfangsphase zeigte die Startsieben, dass sie auf diesen Gegner sehr gut von ihren Trainern eingestellt waren. Aus einer sicheren Deckung, die den Rückraum der Norddeutschen unter Druck setzte, wurden über beide Außen schnelle Gegenstöße vorgetragen. Bis zur achten Minute lagen die Mädels aus dem Süden der Republik schon mit 6:0 in Front, ehe der starken Linkshänderin Katharina Meier der erste Treffer für ihr Team gelang. Auf Seiten der Biedermann/Horstschäfer Schützlinge teilten sich Anna Widmaier, Jule Barth und Leonie Scholl mit drei, zwei und eins Toren die Ausbeute bis dato fast alleine. Bis Mitte der ersten Hälfte war das Zwischenresultat auf 10:3 angewachsen. Die Betreuer der badischen Auswahl nutzten die Überlegenheit und gönnten ihren Akteurinnen kleinere oder größere Erholungsphasen. Dass Bremen nicht mehr als den 15:8 Rückstand zur Pause erreichen konnte, lag neben der guten Abwehrarbeit auch an den sehr guten Paraden von Torhüterin Jennifer Jung. Sie kam in Hälfte eins auf neun erfolgreiche Paraden. Nach dem Wechsel begann Team Baden wieder mit Julia Rohrmann im Gehäuse und knüpfte vorne an die Leistung von Halbzeit eins an. Mit der gleichen Trefferverteilung wie zu Beginn sorgten Widmaier, Barth und Scholl für die Vorentscheidung in dieser Partie, denn vor dem nächsten Gegentor durch Meier war der Vorsprung mit 20:8 auf zwölf Treffer angewachsen. Danach ließen es das Team Baden langsamer angehen und verloren dennoch nicht die Kontrolle über das Spiel. Angeführt von der treffsicheren Meier gelang dem Bremer HV bis Abpfiff noch Ergebniskosmetik, ohne dass der 30:18 Sieg des Team Baden noch in Gefahr geriet. Trainer Biedermann zog nach der Begegnung ein Zwischenfazit: „Uns war schon von vorne herein klar, dass Niedersachsen der schwerste Gegner sein würde. Sie waren denn auch der Gegner, den wir erwartet hatten. Wir hatten uns jedoch gut auf diese Partie vorbereitet und unsere Mädels haben in der zweiten Halbzeit alles umgesetzt, was wir besprochen und trainiert hatten. Mit ihrem Kampfgeist haben sie die Partie in bestechender Manier für uns entschieden. Mit einer guten Abwehrleistung und vorne mit der notwendigen Geduld haben unsere Mädels nach dem Rückstand noch einmal den Schalter umgelegt und verdient gewonnen. Bremen war im zweiten Spiel ein unbequemer Gegner, denn seine Mädels kämpfen bis zum Schluss, ganz gleich wie es steht. Für uns war es gut, dass wir durchwechseln konnten und so die ersten Sechs auch etwas schonen, was für die beiden Begegnungen am morgigen Tag wichtig sein könnte. Wir wollen nach Möglichkeit diese beiden Spiele gewinnen, um das Hauptziel des Erreichens der Endrunde zu realisieren, für das wir heute den Grundstein gelegt haben.“

 

1. Spiel – BHV vs. HV Niedersachsen:

Pünktlich um zehn Uhr wurde am Samstagmorgen in der Langenberghalle im idyllischen Odenwaldort Birkenau die Vorrunde um den Deutschen Länderpokal des Deutschen Handballbundes (DHB) angepfiffen. Im Eröffnungsspiel standen sich das Team Niedersachsen und das Team Baden gegenüber. Die Spielerinnen, die alle dem Jahrgang 1998 oder jünger angehören, hatten nach langer Vorbereitung diesen Augenblick herbeigesehnt und gingen in der Anfangsphase auch entsprechend nervös zu Werke. Zwar konnten die Mannschaft des BHV in den ersten Minuten zwei Treffer vorlegen, vergaben aber anschließend einige Gelegenheit, sodass Niedersachsen in der fünften Minute zum Ausgleich kam. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich eine lebhafte Begegnung, in der kein Team sich einen entscheidenden Vorteil erarbeiten konnte. Die Schützlinge des Trainergespannes Andreas Biedermann und Gesine Horstschäfer unter Mithilfe des stellvertretenden Landestrainers weiblich Steffen Piffkowski legte bis Mitte der ersten Hälfte immer vor kassierte aber durch kleine Fehler in der Abwehr schnell wieder den Ausgleich. Mit zunehmender Spieldauer agierte die Deckung der Gäste etwas konsequenter und half ihrer Torhüterin Vanessa Pertile zu einigen erfolgreichen Paraden. Im Angriff spielten die Norddeutschen ihre körperliche Überlegenheit aus und schafften nach zwanzig Minuten zum ersten Mal zwei Tore vorzulegen. Im Gegenzug gelang der flinken Linksaußen des BHV, Anna Widmaier mit einem herrlichen Heber sofort der Anschluss. Bis zum Pausenpfiff blieb es eine enge Kiste, ehe sich die Niedersachsen mit einer 9:11 Führung in die Kabinen verabschieden durften. Nach dem Wechsel lief das Team Baden mit Julia Rohrmann im Tor auf und agierte vom Anpfiff weg in der Abwehr aggressiver. Zwar gelang den Gästen noch eine Führung mit drei Treffern, aber dann nahm der Baden-Express Fahrt auf. Tor um Tor kämpften sich Anna Widmaier und ihre Mitstreiterinnen heran und erzielten durch die Rechtshändering von der TSG Ketsch in der 38. Minute den Ausgleich, dem Leonie Scholl in ihrer Heimspielhalle erstmals wieder eine Führung folgen ließ. Die Badenerinnen hatten plötzlich ihren Rhythmus gefunden und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Immer wieder war es Anna Widmaier, die mit schnellen Gegenstößen erfolgreich war. In der 48. Minute lagen die Gastgeberinnen erstmals mit drei Toren in Front und waren damit auf die Siegerstraße eingebogen. In der Schlussphase ließen die Biedermann/Horstschäfer Schützlinge nichts mehr anbrennen und siegten letztendlich verdient mit 21:18. Der erste Schritt im Turnier war mit einer tollen kämpferischen Moral in der zweiten Hälfte erfolgreich getan.