Landesliga Nord: TV Edingen – HSG St. Leon/Reilingen 25:23

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HSG St. Leon/Reilingen
www.hsg-jsg-stleon-reilingen.de

Eine ziemlich desolate Vorstellung bot der Tabellenführer der Landesliga, die HSG St. Leon/Reilingen, am vergangenen Sonntag beim TV Edingen. Hatte die HSG im Hinspiel schon enorme Probleme, zu einem knappen Erfolg in eigener Halle zu kommen, so drehte Edingen im Rückspiel den Spieß um und hatte obendrein in zahlreichen Situationen auch noch das Glück auf seiner Seite. Sowohl was die Abpraller betraf, die allesamt bei den Gastgebern landeten, als auch was Latte und Pfosten anging, die auch noch Verbündete von Edingen waren. Dies soll den verdienten Sieg der Gastgeber aber keinesfalls schmälern, denn die HSG hatte, was Einstellung und technisches Format betraf, sicher nicht den besten Tag erwischt.

Recht zäh begann diese Partie, in der zunächst die Abwehrreihen dominierten. In der Anfangsphase stand die Defensive der HSG sehr kompakt und verstand es, den Gegner sehr früh beim Spielaufbau zu stören. Leider konnte man daraus nicht immer Kapital schlagen, denn im Angriff wirkte die HSG sehr ineffektiv. Zwar konnte man mit 1:3 in Führung gehen, doch Edingen bereitete der HSG-Abwehr durch geschickte Kreuzbewegungen mehr und mehr Probleme, die sich vor allem in der zweiten Spielhälfte häufen sollten. Nachdem die Gastgeber zum 3:3 ausgeglichen hatten, kam die wohl stärkste Phase der HSG. Die nun sehr aufmerksam agierende Abwehr konnte durch geschicktes Stellungsspiel den einen oder anderen Ball herausspielen und die Ballgewinne wurden durch Tempogegenstöße in Tore umgemünzt. Gestützt auf diese kompakte Defensive gelangen der HSG fünf Tore in Folge, während die Gastgeber 12 Minuten ohne Torerfolg blieben. Beim 3:8 schien es, als könnte sich die HSG entscheidend absetzen. Dann jedoch kam unerklärlicherweise ein Bruch ins Spiel der HSG. Der Angriff vergab leichtfertig zahlreiche Bälle, es wurde zu harmlos agiert und bei einigen Torwürfen fehlte auch das nötige Quäntchen Glück. Sehr zerfahren wirkte das Angriffsspiel der HSG und auch die Abwehr zeigte sich nun nicht mehr so stabil. Edingen nutzte diese Schwächen konsequent aus und überwand mit dynamischen Aktionen die nun nachlässig wirkende Defensive der HSG. Schließlich hatten die Gastgeber beim 8:8 den Ausgleich erzielt und blieben auch die restliche Spielzeit der ersten Hälfte am Drücker. Ohne die richtige Einstellung und gespickt mit vielen technischen Fehlern blieb die HSG 11 Minuten ohne Torerfolg und Edingen gelang kurz vor der Pause noch der 10:9 Führungstreffer.

Nach dem Seitenwechsel sollte die recht torarme Partie etwas mehr Fahrt aufnehmen. Doch waren es die Gastgeber, die nun ein recht flottes Spiel aufzogen. Die HSG verstand es nicht mehr, einen kompakten Abwehrverbund zu organisieren und hatte immer wieder Probleme mit dem stets quirlig, aber beileibe nicht überragend agierenden Angriff der Gastgeber. Bezeichnend war auch, dass man bei eigener Überzahl zwei Treffer der Gastgeber hinnehmen musste. Zeitweise blitzte bei einigen Angriffsaktionen Können und Übersicht auf, doch das war zu wenig, um den Gegner entscheidend in Schach zu halten. Es häuften sich auf Seiten der HSG technische Fehler, Fehlabgaben und recht unplatzierte Torwürfe. Hinzu kamen noch zahlreiche Abpraller, die in Händen des Gegners landeten und die daraus resultierenden Tore brachten Edingen immer wieder in Front. Auch wirkte die Defensive der HSG zu nachlässig und es fehlte die nötige Aggressivität. Hinzu kam dass die Offensive zu leichtfertig, überhastet und unkonzentriert agierte Edingen erspielte sich nach und nach ein Übergewicht und blieb stets mit ein oder zwei Toren in Führung. Einzig beim 18:18 hatte die HSG nochmal die Chance, dem Spiel eine Wende zu geben. Doch wiederum brachten technische Fehler und Fehlabgaben den Gegner auf die Siegerstraße. Beim 24:20 versuchte die HSG zwar durch eine sehr offensive Abwehr das Blatt zu wenden, doch Edingen spielte recht clever und brachte den Sieg über die Zeit. Am Ende musste die HSG eine bittere, aber durchaus verdiente Niederlage hinnehmen, da Edingen aus seinen Möglichkeiten das Optimale gemacht hatte und die HSG weit unter ihren Möglichkeiten geblieben war.

Die Mannschaft und die Tore: Jahnke, Schmidt; Bujdos 5, Rausch 2, Fendrich 8, Körner 5, Reineck 2, Decker 1, Eichstätter C., Eichstätter P., Becker, Brenzinger, Sottile und Lansche.

krau