Badenliga: Der HSV siegt in Leutershausen mit nur zehn Mann 35:24

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HSV Hockenheim

Dank an Physio Stefan Grün / Hockenheims Schinke immer wertvoller

Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga mit dem klaren 35:24 (19:9)-Sieg bei den „Fohlen“ des Zweitligisten SG Leutershausen ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und sich selbst als Spitzenreiter der Liga eine hervorragende Ausgangsposition fürs neue Jahr geschaffen. Die Hockenheimer führen nach dem vorgezogenen Rückrundenspiel nun mit imposanten sechs Zählern die Tabelle an und machten gerade an der Bergstraße deutlich, dass sie auch gravierende personelle Probleme wegstecken können.

Denn dass der HSV in der altehrwürdigen Leutershausener Heinrich-Beck-Halle auch nur eine halbwegs intakte Mannschaft stellen konnte, lag zum einen an dem unbedingten Teamgeist beim Tabellenführer und zum zweiten auch am fleißigen HSV-Physiotherapeuten Stefan Grün, der bei einer Spezialbehandlung kurz vor Spielbeginn Hockenheims Abwehrorganisator Felix Gubernatis erfolgreich an der lädierten Leiste bearbeitete und  diesen überhaupt „spielfähig“ machte. Hockenheims „Gazelle“ agierte im Spiel wohl nicht so dynamisch wie gewohnt, doch mit seiner großen Übersicht und eigenen Kontern verdiente er sich erneut eine Bestnote. Neben Alexander Volz fehlten beim HSV auch noch Urlauber Philipp Stotz und Hendrik Nees aus beruflichen Gründen. Der letztjährige Torschützenkönig Sergiu Dumitru plagt sich seit Wochen mit einer Schulterverletzung herum.

Bestnoten gab es in diesem Spiel auf Hockenheimer Seite genügend. Das fing beim erneut ganz sicher parierenden Torwart David Rojban an, setzte sich über die gesamte

Defensive fort und endete bei den Offensivkräften. Da brannte Philippe Schinke vor allem im ersten Durchgang ein wahres Feuerwerk ab, erzielte schon in dieser Zeitspanne sieben Tore mit der Folge, dass SGL-Trainer Liviu Ianos seine Keeper ein ums andere Mal wechseln musste. Doch Schinke stand am gegnerischen Kreis nicht allein. Da glänzte wieder Mirko Hess auf Linksaußen mit sechs blitzsauberen Drehwürfen und auf der anderen Seite setzte Janis Wolf (8/2) Akzente. Der deutlich gehandicapte Dumitru spielte sehr mannschaftsdienlich: Er bereitete für seine Kreisläufer Daniel Müller und Mark Zorn fast ein Dutzend Großchancen vor, die diese entweder nutzten oder Siebenmeter herausholten. Vor allem der unverwüstliche Zorn spielt sich immer mehr in die Rolle des Goalgetters, dieses Mal waren es schon sechs eigene Treffer.

Hockenheims Trainer Haris Halilovic gab sich kurz vor dem Weihnachtsfest großzügig, verteilte sogar „Streicheleinheiten“. Er resümierte noch in der Halle: „Heute haben wir alle die Gesellenprüfung abgelegt. Was wir mit nur acht Feldspielern gegen die vollzählig angetretenen Leutershausener geleistet haben war höchst lobenswert. Jetzt können wir uns in aller Ruhe aufs Meisterstück vorbereiten. Wir haben uns mit diesem 35:24-Erfolg das schönste Weihnachtspräsent selbst unter den Tannenbaum gelegt. Hochachtung vor dieser Leistung…“

Das Spiel selbst wurde von der ersten Minute an vom HSV bestimmt. Schinke, Hess, Wolf und Zorn waren an den Treffern zum 8:3 (11.) beteiligt. Nach dem 13:6 (21.) fiel auch schon die Vorentscheidung, weil Torwart Rojban gleich drei platzierte SGL-Würfe abwehren und auf der anderen Seite Schinke dreimal in Folge zur Hockenheimer 16:6-Führung einhämmern konnte. Ob des  klaren 19:9-Vorteils beim Wechsel staunte nicht nur Hockenheims erfahrener Betreuer Hubert Renz: „Alle Achtung vor unserem Team. Effektiver kann man eigentlich nicht spielen…“

Und Hockenheim setzte das erfolgreiche Konterspiel auch in der zweiten Halbzeit fort. Die „Fohlen“ wandten alle Abwehrmöglichkeiten an – alles lief ins Leere, weil die Kampfkraft der Rennstädter einfach nicht nachließ. Erst nach dem 33:17 in der 52. Minute ließen es die Halilovic-Schützlinge lockerer angehen. Mit dem Resultat, dass Leutershausen das 24:35-Endergebnis noch einigermaßen erträglich gestalten konnte. Großzügig meinte Haris Halilovic denn auch, „dass unser Gegner in acht Minuten noch sieben Mal erfolgreich war, vergessen wir halt mal. Über die letzten Phase des Spiels decken wir den Mantel des Schweigens…“

HSV: Rojban, Lang; Pristl (1), Müller (1), F. Gubernatis (2), Hess (6), Dumitru (1), Zorn (6), Schinke (10), Wolf (8/2).

Quelle: HSV Hockenheim