Der HSV ist jetzt ein Titelkandidat
Beim HSV Hockenheim hat an diesem Wochenende einfach alles gestimmt. Ein tolles Rahmenprogramm, bei dem sich Hockenheimer Firmen in der Rudolf-Harbig-Halle präsentierten und eine Autogrammstunde mit Spielern der Rhein-Neckar-Löwen, bildete den äußeren Rahmen beim letztendlich so wichtigen 27:22 (13:12)-Heimsieg gegen Badenliga-Verfolger TSV Amicitia Viernheim. „Wir haben heute ein Handballfest feiern können, das mich an frühere Regionalliga-Zeiten erinnert hat. Das war einfach toll…“, freute sich nicht nur Hockenheims langjähriger Betreuer Hubert Renz über die Galavorstellung des HSV in der gut besuchten Halle.
Die Viernheimer waren überraschend ohne ihren Leistungsträger Jan-Axel Jost in die Rennstadt gereist. Während der letzten Woche hatten sich die Amicitia-Verantwortlichen von Jost getrennt. Doch zumindest in der ersten Halbzeit merkte man diese personelle Schwächung den Südhessen nicht an, denn lange Zeit bestimmte der Gast das Geschehen. Nach dem schnellen 2:0 für Viernheim dauerte es sechs lange Minuten, bis Philippe Schinke den ersten Hockenheimer Treffer anbringen konnte. Danach zogen die Viernheimer über 5:2 (11.) auch auf 9:6 (22.) davon. Auch ein zwischenzeitliches Time-Out von HSV-Trainer Haris Halilovic brachte nicht die erwünschte Wende. Erst als der letztjährige Badenliga-Torschützenkönig Sergiu Dumitru, Linksaußen Mirko Hess und auch Linkshänder Janis Wolf bei Hockenheim endlich den Turbo gezündet hatten, kam die erhoffte Wende. Beim 10:10 hatten Dumitru (2), Müller und Wolf erstmals den Gleichstand geschafft. Danach kam Linie ins Hockenheimer Spiel. Mit 13:12 ging es in die Pause.
In Halbzeit zwei lieferten sich beide Mannschaften lange Zeit ein ganz gleichwertiges Spiel. Die Hockenheimer 16:13-Führung hatte aber nur kurze Zeit Bestand. Wenige Minuten später glich Viernheim beim 17:17 aus. Dann eine Vorentscheidung. Nach einer Attacke gegen Dumitru wurde der Viernheimer Dominik Seberske mit Rot vom Platz gestellt, ein weiterer Spieler erhielt eine Zeitstrafe. Doch Hockenheim konnte die personelle Überlegenheit vorerst nicht nutzen. Erst ab der 48. Minute setzte sich der HSV letztendlich durch die bessere Chancenverwertung und das deutlich bessere Defensivverhalten entscheidend durch. Der in der zweiten Halbzeit überragend aufspielende Hess (2), der treffsichere Dumitru und Siebenmeter-Spezialist Wolf waren für die vier ganz wichtigen Tore vom 19:19 zum 23:19 verantwortlich. In dieser Zeit hatte auch Hockenheims Keeper Pascal Lang sein Tor geradezu vernagelt. Sechs scharfe Würfe, darunter ein Siebenmeter mit Nachwurf entschärfte er reaktionsschnell. Die letzten fünf Minuten spielte Hockenheim wie aus einem Guss. Viernheim musste sich geschlagen geben. Symbolträchtig dann noch der letzte HSV-Treffer von Wolf ins leere Amicitia-Tor zum 27:22-Endstand.
„Wir haben heute kein besonders gutes Spiel abgeliefert, aber ein erfolgreiches. Schon im Vorfeld habe ich gewusst, dass heute nicht nur spielerische Elemente den Ausschlag geben werden, sondern vor allem kämpferische. Das hat sich bewahrheitet. Der Einsatz hat bei uns wieder einmal gestimmt. Wir haben den deutlich längeren Atem gehabt und unseren Gegner mit eine bewundernswerten Leistung bezwungen. Erwähnen muss ich aber auch unsere Zuschauer, die wie ein Bollwerk hinter uns gestanden haben. Das war heute ein kleines Handballfest“, freute sich Hockenheims Trainer Haris Halilovic nach dem Schlusspfiff.
HSV: Lang, Rojban; Müller (3), Pristl, Wolf (7/3), Stotz, Reinhardt, F. Gubernatis (1), Hess (6), Dumitru (7), Zorn, Schinke (3).
Quelle: HSV Hockenheim