Überzeugender Derbysieg der HSG Ettlingen

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Badenliga Herren

HSG Ettlingen Albtal Tigers   vs    TV Knielingen         34:26    (21:8)

„Derbysieger, Derbysieger, …“ hallte es durch die Franz-Kühn-Halle in Bruchhausen, als die „Albtal Tigers“ nach Spielende ausgelassen im Reigen tanzten. Das Badenligateam der HSG Ettlingen hatte soeben im Karlsruher Derby den TV Knielingen klar und deutlich besiegt. Die Jungs von Trainer Daniel Meyer revanchierten sich für die Niederlage in der Vorrunde.

In der ersten Hälfte sahen die erstaunten Zuschauer eine sehr einseitige Begegnung. Die Gastgeber hatten sich von der Partie in Heddesheim sehr gut erholt und eröffneten die Partie gegen das Team aus dem Karlsruher Westen mit sehr viel Selbstbewusstsein. Trainer Meyer hatte für seinen ersten Auftritt im Wohnzimmer der HSG das Team blendend eingestellt. Zum ersten Mal hatte der Tabellenvorletzte den lange vermissten Nick Kusch und Neuzugang Raphael Blum mit dabei. Die Hausherren wirkten vom Anpfiff weg sehr konzentriert und arbeiteten in der Deckung sehr effektiv, do dass die Gäste nicht richtig ins Spiel fanden. Hinzu kam noch, dass Torhüter Florian Steinbach einen Sahnetag erwischte. Er sorgte mit zwölf Paraden in der ersten Hälfte dafür, dass Knielingen auf ganze acht Treffer kam. Die Offensive wirkte unter der Führung von Nick Kusch wie ausgewechselt und produzierte nur wenige technische Fehler. 

Nach dem ersten Viertel waren die Meyer Schützlinge schon auf 12:4 enteilt und das neue Trainerteam des TVK, Dennis Estedt und Marco Hägele nahm eine Auszeit. Der Motor der Hausherren lief aber weiter auf Hochtouren und die „Tigers“ spielten sich regelrecht in einen Rausch. Mitte der ersten Halbzeit brachte Trainer Meyer dann Neuzugang Blum mit in die Partie, der aber zunächst durch zwei Zeitstrafen auffiel und wieder auf der Bank Platz nahm. Bemerkenswert war vor der Pause, dass Ettlingen seinen Gegner durch ständigen Tempohandball unter Druck halten konnte. Der TVK fand keine Mittel den Kontrahenten zu bremsen und musste mit einem 21:8 in die Pause gehen.

Den Torreigen für die zweite Halbzeit eröffnete der Knielinger Rückraumschütze Philipp Reither und signalisierte damit, dass sein Team sich für den zweiten Durchgang eine andere Performance vorgenommen hatte. Die Gäste agierten in der Defensive wesentlich offensiver und auch aggressiver, was den Angreifern der HSG ganz und gar nicht schmeckte. Es fiel den „Tigers“ in den zweiten dreißig Minuten sichtlich schwer ihren Tempohandball weiter auf die Platte zu bringen. Vincent von Witzleben, der an diesem Abend mit elf Treffern der herausragende Werfer war, fand: „dass wir heute schon mehr gute Lösungen gegen diese Deckungsart bieten konnten. Wir arbeiten im Training intensiv daran, brauchen aber noch Zeit, bis es auf dem Spielfeld umgesetzt werden kann.“  Der Meyer Sieben unterliefen nach dem Seitenwechsel unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die Knielingen umgehend bestrafte. Die Hausherren lebten alleerdings von dem großen Vorsprung, den sie sich in Hälfte eins erarbeitet hatten und konnten so auch die Ruhe bewahren. In der Abwehr traten einige Unsicherheiten auf, denen Daniel Meyer entgegenwirken wollte, indem er mit Luis Lagasse einen Wechsel auf der Torhüterposition vornahm. Ein Glücksgriff, wie sich herausstellen sollte. Luis war in der Schlussviertelstunde der große Rückhalt und lieferte einige spektakuläre Paraden ab. Unter anderem wehrte er einen Strafwurf von Robin Hildenbrand ab und entschärfte auch noch den Nachwurf. Im nächsten Angriff trat TVK Spielertrainer Dennis Estedt zum Siebenmeter an und scheiterte ebenfalls an Luis Lagasse. Die Torhüter der „Tigers“ brachte es in seiner Einsatzzeit auf acht Paraden und verhinderte, dass die Gäste noch näher herankamen. Raphael Blum zeigte im zweiten Durchgang, dass er für die Meyer Sieben eine Verstärkung werden kann. „Ich habe bis jetzt nur wenige Einheiten mit dem Team trainiert. Es fehlt mir noch die Abstimmung in bestimmten Situationen. Ich denke, dass dies aber immer besser wird“, kommentierte der gebürtige Pforzheimer seinen Einstand. 

Die „Albtal Tigers“ feierten dann den 34:26 Derbysieg ausgiebig und wissen aber dennoch, dass noch viel Schweiß fließen wird, bis der Klassenerhalt gesichert ist. Trainer Meyer bilanzierte bei aller Freude denn auch: „Damit es uns gelingt, unsere Leistung über die gesamten sechzig Minuten abliefern zu können, müssen wir noch viel arbeiten. Die Mannschaft hat heute schon viel gezeigt. Nick, Christopher und Raphael müssen nun intensiver in das System integriert werden.“

Für die HSG geht es in vierzehn Tagen mit einem weiteren Heimspiel gegen den TV Friedrichsfeld weiter. Das Team und die Verantwortlichen hoffen dann natürlich wieder mit der gleichen Unterstützung durch die „Tigers“ Fangemeinde. 

Für die HSG spielten:  Florian Steinbach, Luis Lagasse – Vincent von Witzleben (11), Nick Kusch (1), Nico Baumann (4), Raphael Blum (1), Christopher Roth (1), Robin Schmitt (3), Maik Bratschke (1), Tobias Broschwitz, Sebastian Kunz, Johannes Milbich (3/2), Tim Siedelmann (7), Philipp Karasinski (2)

Für den TVK spielten: Felix Schucker, Max Botterer – Philipp Reither (5/2), Philipp Ast (1), Dennis Estedt (2), Robin Hildenbrand (3), Robin Gauger (5), Kornej Tjart (4), Lukas Metzger (1), Christian Höll (4), Yann Majunke, Magnus Schroiff (1/1)