JBL männl. A-Jugend: SG Pforzheim/Eutingen – SG Kronau/Östringen 28:20 (12:7)

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Wie Phönix aus der Asche
Abwehr gegen KronauNach der deprimierenden Niederlage gegen Balingen-Weilstetten am letzten Wochenende waren die Spieler der SG Pforzheim/Eutingen noch zutiefst enttäuscht vom Hallenparkett geschlichen und wähnten sich vor dem Duell mit der SG Kronau/Östringen, die in den zurückliegenden Wochen überragende Leistungen gebracht hatte, bereits auf der Verliererstraße im Kampf um die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.
Aber das Trainergespann Lipps und Rauch, gestählt aus den zurückliegenden drei Jahren Bundesliga, gab darauf nichts und baute die Mannschaft im Laufe der Woche wieder auf. Hinzu kam die Gewissheit, die Qualifikation für das fünfte Bundesligajahr aufgrund des bisher erreichten Punktvorsprungs auf den siebten Platz, bereits erreicht zu haben.
Wie gewohnt wurde akribisch und konzentriert im Training gearbeitet und die taktische Marschroute gegen die Junglöwen festgelegt, die die Pforzheimer im Vorspiel bei der 20:29 Niederlage doch so klar beherrscht hatten. Und so wurden Mittel und Wege gefunden, wie der wurfgewaltige Angriff der Kraichgauer in Schach zu halten und die nicht so sattelfeste Abwehr zu überwinden ist.
Voll fokussiert auf die schwere Aufgabe und trotz des Fehlens der verletzten Jan Strehlau, Felix Schucker und Fabian Hurst, sowie des aufgrund Krankheit nur bedingt einsetzbaren Julian Broschwitz, wurden diese Mittel bereits in der 1. HZ hervorragend umgesetzt. Die taktische Einstellung stimmte genauso wie die kämpferische und dass unsere Abwehr mit zum Besten in der Bundesliga gehört, mussten die Gäste nun am eigenen Leib erfahren. Der sonst so gefährliche Rückraum von Kronau/Östringen kam überhaupt nicht zur Entfaltung und am Kreis lief gar nichts für die Gäste zusammen.

Pforzheim/Eutingen ging nach der anfänglichen von Sven Kroll erzielten 0:1 Gästeführung selbst mit 5:2 in Führung und ließ sich auch durch eine Auszeit der Gäste in der neunten Minute nicht aus dem Konzept bringen. Der Vorsprung wurde sogar auf 8:3 und trotz einer kleinen Aufholjagd der Junglöwen auf 8:6, bis zur Pause auf 12:7 ausgebaut.
Auch nach der Pause blieb die Mannschaft aus der Goldstadt hoch konzentriert und setzte, angeführt vom überragenden Jugendnationalspieler Pascal Kirchenbauer, ihr Konzept weiter um. Er war es auch, der mit fünf Toren in Folge, darunter zwei Siebenmeter, die Fünf-Tore-Führung seiner Mannschaft bis zum 17:12 (39.) aufrecht erhielt und sich auch durch eine Manndeckung bei einer Zeitstrafe für Chris Wark nicht bremsen ließ. Und da war dann auch noch David Krypczyk im Pforzheimer Tor, der sein Gegenüber Janis Steinhauser deutlich ausstach und mit glänzenden Paraden einige Einschläge im Pforzheimer Kasten verhinderte.
Als nach dem 17:13 (40.) von Rico Keller, Chris Wark und erneut Pascal Kirchenbauer das 19:13 (42.) erzielten, war wieder eine frühe Gästeauszeit fällig. Doch auch die half nicht, es war keine Änderung des Spielverlaufs erkennbar und zeitweise wirkten die Junglöwen hilflos und konsterniert. Auch eine Manndeckung gegen Pascal Kirchenbauer und zeitgleich gegen Julian Broschwitz erbrachte kein verwertbares Ergebnis für die Gäste, die mit ansehen mussten, wie Pforzheim/Eutingen immer weiter davon zog und in der 55. Minute beim 28:15 bereits mit dreizehn Toren führte. Nun war irgendwie die Luft raus und im Gefühl des sicheren Erfolgs ließ man die Gäste freier gewähren. Die nutzten dies auch und trafen noch fünfmal ins Pforzheimer Netz, sodass das Spiel 28:20 für den Gastgeber endete, der direkte Vergleich aber aufgrund des 20:29 im Vorspiel an die Gäste ging.

Doch Trainer Lipps wollte angesichts der starken Leistung seiner doch personell angeschlagenen Truppe nicht meckern und meinte, „dass ist zwar ärgerlich, aber meine Spieler sind an ihre Grenzen gegangen. Hut ab vor den Jungs. Für die folgenden schweren Wochen ist dieser Erfolg mental sehr wichtig gewesen und nicht hoch genug einzuschätzen“.

Während sich nun fast alle Mannschaften auf die Faschingspause freuen, muss das Pforzheimer Team am Samstag auf Reisen gehen. Erstes Ziel ist das bayrische Grenzgebiet und dort im Nachholspiel der Vfl Günzburg. Zweites Ziel ist die Tabellenführung, die man bei einem Erfolg übernehmen würde. Doch Achtung! Günzburg ist zwar Tabellenletzter und im Vorspiel gab es einen 25:18 Heimsieg, doch der Gastgeber hat überhaupt nichts zu verlieren und wird gegen eine Spitzenmannschaft sicher doppelt motiviert sein. Darum heißt es, Konzentration hochhalten, den Gegner ernst nehmen und sich wieder voll reinhängen. Und wenn man dann als Sieger aus der Halle geht, dann kann man ein Helau oder Alaaf anstimmen, denn auch in Günzburg gibt es Fasching und dort heißt der Schlachtruf „Jaaa, verreck!“.

SG Pforzheim/Eutingen
Tor: David Krypczyk, Konstantin Regelmann – Feld: Tom Schlögl 2, Julian Schlager 2, Valliere Kirschner, Arne Ruf, Christoph Schwartz, Max Lupus 5, Julian Broschwitz 3, Chris Wark 4, Clemens Zucker, Pascal Kirchenbauer 12/4
Trainer: Alexander Lipps, Markus Rauch

SG Kronau/Östringen
Tor: Janis Steinhauser, Demsey Ekibene – Stefan Salger 3, Andre Ockert 1, Jonas Bauer, Maximlian Rolka 3, Max Haider 1, Rico Keller 2/1, Philipp Meyer, Justus Mehl, Adam Soos 1, Sven Kroll 8/2, Mattes Meyer, Julian Kolb 1
Trainer: Andre Bechtold, Andreas Schurig

Schiedsrichter: Thomas Kern, Thorsten Kuschel (PfHV)

Zuschauer: 250