Der Primus stolperte beim Tabellenfünften

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JSG Echaz/Erms   :     SG Kronau/Östringen       35:31     (17:18)

 

Der Tabellenführer der Jugendbundesliga fuhr am ersten Spieltag der Rückrunde zu einer schweren Auswärtsbegegnung auf die Schwäbische Alb. In Neuhausen/Erms traf die SG Kronau/Östringen auf den Tabellenfünften, die JSG Echaz/Erms, die gegen Ende der Hinrunde durch sehr gute Ergebnisse auf sich aufmerksam machte. Das Trainergespann Andre Bechtold und Andreas Schurig hatte in der Vorbereitung ihre Jungs intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet. Leider konnte die Mannschaft alle Vorgaben im Spiel nicht optimal umsetzen und musste mit einer 35:31 Niederlage die Heimreise antreten. Nach Verlustpunkten liegen die Gelbhemden nun einen Zähler hinter dem ewigen Rivalen SG Pforzheim/Eutingen zurück, die zeitversetzt bei der JSG Balingen/Weilstetten mit 18:28 erfolgreich blieben. Die Sieben aus dem Kraichgau bleibt auf dem ersten Rang, da sie noch ein Spiel im Vorteil ist.
Die Junglöwen hatten die ganze Woche eine gute Einstellung in den Trainingseinheiten gezeigt und intensiv an der Vorbereitung mitgearbeitet. Umso erstaunlicher ist für die Trainer, dass während der Begegnung viele Dinge nicht umgesetzt wurden. Zwar mussten die Badener nach dem Aufwärmen erneut auf Justus Mehl verzichten, der seine Verletzung doch noch nicht richtig überwunden hatte, aber dafür waren Max Haider und Maximilian Rolka dabei, die unter der Woche bei Prüfungen oder dem Training der polnischen Nationalmannschaft weilten. Trainer Schurig sah die Ursache, dass das Team diese Niederlage hinnehmen musste auch nicht darin, dass einige Athleten gesundheitlich angeschlagen aufliefen: „Entscheidend war aber, dass wir nicht immer clever agierten. Zum falschen Zeitpunkt kamen dann Undiszipliniertheiten und individuelle Fehler hinzu, die uns letztendlich das Genick gebrochen haben.“
Vom Anpfiff weg fand die Abwehr der Junglöwen nie richtig zu ihrer eigentlichen Leistungsstärke. Die Gastgeber kamen daher immer wieder über die Außenpositionen oder den Kreis zu Chancen, die sie auch dankend annahmen. Die Anfangsphase gehörte dennoch dem Tabellenprimus, der zunächst 1:3 vorlegte, aber dann mächtig unter Druck geriet. Daniel Schliedermann führte bei den Hausherren glänzend Regie und war mit insgesamt elf Treffern nicht nur Spielmacher, sondern auch bester Werfer. Auf Seiten der Gäste sorgte der polnische Jugendnationalspieler Rolka mit seinen Toren aus dem Rückraum in der ersten Hälfte fast alleine dafür, dass seine Farben lange Zeit die erarbeitete Führung behalten konnte. Beim Stand von 7:6 gerieten die Bechtold/Schurig Schützlinge zum ersten Mal in Rückstand, blieben aber die entsprechenden Antworten nicht schuldig. Selbst als der JSG von 13:11 bis 15:13 jeweils mit zwei Toren in Front lag ließen sich die Gelben nicht aus der Ruhe bringen und schafften sofort den Anschluss. Nach dem Ausgleich zum 15:15 legten die Gäste wieder vor und die Schützlinge von Rolf Bader mussten in die Jägerrolle schlüpfen. Nach Ablauf der ersten dreißig Minuten hatten die Junglöwen immer noch die Nase mit 17:18 vorne.
Nach Wiederanpfiff erlebten die Zuschauer das gleiche Bild, denn der Tabellenführer legte ein oder zwei Tore vor und die Gastgeber mussten hart kämpfen, um den Anschluss halten zu können. Mitte der zweiten Hälfte schien in dieser Begegnung eine Vorentscheidung zu fallen. Zunächst verloren die Hausherren einen ihre Rückraum- und Abwehrstrategen, Luis Sommer wurde nach seiner dritten Zeitstrafe unter die Dusche geschickt. Die Badener waren zu diesem Zeitpunkt mit einem Zwischenspurt auf 20:24 enteilt und alles deutete auf den erwarteten Erfolg der Gelbhemden hin. Doch dann stellten sich Rolka und seine Kameraden selbst ein Bein. Der Favorit kassierte eine Zeitstrafe wegen Meckerns und produzierte in der Folgezeit einige technische Fehler, die Schliedermann und seine Kollegen eiskalt nutzten. Innerhalb weniger Minuten schaffte die JSG den Anschluss zum 24:25 und es war wieder eine heiß umkämpfte Partie. Trotz deutlich erkennbarer Schwächen in der Abwehr behielten die Kraichgauer bis zum 29:30 immer die Nase vorn. Nach dem Ausgleich zum 30:30 verstärkten sich die Unsicherheiten in der Gästeabwehr, so dass die Hausherren in der Schlussphase immer mehr die Oberhand gewannen. Nach der nächsten Führung der Bader Schützlinge beim 32:31 hatten die Junglöwen nichts mehr entgegen zu setzen und die Älber sicherten sich mit 35:31 zwei wichtige Punkte.
Die JSG Echaz/Erms hat bis zum Schlusspfiff den Willen zum Sieg gezeigt und hat deshalb auch verdient die Punkte behalten. Der Tabellenführer hat seine zweite Niederlage hinnehmen müssen, weil er nicht in der Lage war, die ausgegebene Strategie über sechzig Minuten auf das Parkett zu bringen. Vergessen darf man aber auch nicht, dass die beiden Trainer in dieser Saison zehn neue Akteure mit den verbliebenen sechs Spielern zusammenführen mussten. Bei solch einer Konstellation sind ab und zu auch Rückschläge einzuplanen. Andre Bechtold und Andreas Schurig haben nun Zeit bis zum 11. Januar 2015 mit ihren Schützlingen diese Niederlage zu verarbeiten.
Für die JSG spielten: Daniel Schlipphak, Leon Schiede – Jan Reusch (8), Patrick Bauer (6), Daniel Schliedermann (11/5), Silvan Kenner (3), Luis Sommer (1), Wael Mamoka (1), Max Zwickel, Philipp Keppeler, Julian Reinhardt (5)

Für die SG spielten: Janis Steinhauser, Simon Gabrys – Stefan Salger, Andre Ockert, Moritz Kretz, Hamza Hakic, Maximilian Rolka (11), Max Haider (5), Adam Soos (4), Sven Kroll (3), Manuel Zeller (1), Julian Kolb (2), Rico Keller (5/3)