Torwart Lucas Bauer war Garant für den Heimsieg der Junglöwen

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Zwei Siege in den beiden aufeinanderfolgenden Heimspielen hatte Trainer Klaus Gärtner gefordert und seine Junglöwen erfüllten ihm den Wunsch. Im Landesderby gegen die „Jung-Gallier von der Alb“ setzten sich die Badener mit 30:26 durch und bejubelten nach dem Schlusspfiff besonders zwei Akteure. Zum einen Torhüter Lucas Bauer, der gegen das Perspektivteam des HBW Balingen/Weilstetten einen Sahnetag erwischte und mit neunzehn Paraden der große Rückhalt einer glänzend eingestellten Abwehr war. Zum anderen Kapitän Michel Abt, der allein die Hälfte aller Tore der Gelbhemden erzielte.

Michel Abt zog nach dem Spiel Bilanz: „Wir hatten vor der heutigen Begegnung eine der schlechtesten Abwehrreihen der Liga und wussten dass wir etwas dagegen tun mussten. Es ist uns gelungen, den Gegner bei 26 Toren zu halten, wobei Lucas Bauer einen großen Anteil daran hatte. Mich freut es, dass Lucas heute zeigen konnte, welche Qualitäten bei ihm vorhanden sind.“

Lucas Bauer war mit neunzehn Paraden der große Rückhalt der SG (Foto: cls)
Lucas Bauer war mit neunzehn Paraden der große Rückhalt der SG (Foto: cls)

Lucas Bauer blieb sehr bescheiden. Obwohl er sich bewusst sein musste, dass er seiner Mannschaft eine großartige Unterstützung geliefert hatte, war für ihn das Statement über die Teamleistung wichtiger: „Auf dieses Spiel hat uns unser Trainer hervorragend eingestellt. Wir haben besonders in der Abwehr sehr gut gearbeitet und davon habe ich profitiert. Die Zusammenarbeit mit meinen Vorderleuten hat sehr gut funktioniert. Dass wir nur 26 Gegentore zugelassen haben hat letztendlich den Sieg gebracht:“ Schließlich konnte man ihm doch noch etwas über seine eigene Leistung entlocken: „Ich denke, dass ich mich im Verlauf der Runde immer besser zurecht gefunden habe. Da ich besser aussehe, wenn ich dem Schützen direkt gegenüberstehe, kam mir das heutige Spiel entgegen. Ich hoffe, dass es bei mir noch weiter aufwärts geht.“

Die Partie verlief schon in der Anfangsphase so wie es viele Experten vorher gesagt hatten, denn die beiden Teams schenkten sich nichts und schufen vom Anpfiff weg eine enge Auseinandersetzung. Ständig wechselte die Führung ehe sich die Badener um die Mitte der ersten Hälfte mit drei Toren etwas absetzen konnten. Entscheidend war in dieser Phase die konsequente Abwehrarbeit und ein treffsicherer Kapitän Abt, der allein in der ersten Hälfte die Harzkugel neunmal hinter Torhüter Jonas Baumeister versenkte. Zu Beginn der Schlussphase lagen die Gelbhemden sogar mit fünf Treffern in Front, leisteten sich aber einige Nachlässigkeiten, so dass die Jung-Gallier sofort Nutzen daraus zogen. Die Schützlinge von Trainer André Doster verkürzten den Rückstand auf zwei Tore, konnten aber das 15:13 nicht mehr egalisieren.

Nach dem Wechsel entwickelte sich das Derby zu einer hoch interessanten Begegnung. Die Schiedsrichter ließen das Spiel mehr laufen als in der ersten Hälfte und das führte zu einem Verlauf, der vor allem die Zuschauer begeisterte. Die Nordbadener verteidigten mit großem Kampf ihre Führung und die Schwaben mühten sich mit gleichem Eifer darum, den Anschluss zu finden. Ab der 40. Minute legten die Blauhemden einen 0:3 Lauf hin und erzielten in der 44. Minute erstmals wieder den Gleichstand.

Michel Abt war nicht nur erfolgreichster Werfer sond auch Turm in der Abwehr (Foto: cls)
Michel Abt war nicht nur erfolgreichster Werfer sond auch Turm in der Abwehr (Foto: cls)

Michel Abt gab aber sofort wieder das Signal zum Gegenangriff und läutete ebenfalls einen 3:0 Lauf ein, den Maximilian Rolka und Marius Steinhauser zur nächsten Führung mit drei Treffern vollendeten. Aber die „Älbler“ ließen nicht locker und so entwickelte im letzten Viertel ein hochwertiges Kampfspiel. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, denn die beiden Teams boten alles, was den Handballsport interessant macht. In der Schlussphase hatten die Junglöwen den längeren Atem und hielten den Kontrahenten aus Württemberg auf Distanz. Als Marco Bitz anderthalb Minuten vor dem Ende eigens für einen Siebenmeter auf die Platte kam und nicht nur diesen, sondern auch den Nachwurf parierte, war das Derby entschieden. Die letzte Minute feierten die SG-Anhänger das Team mit „Standing Ovations“.

Beide Trainer waren sich einig, dass die Badener die Partie verdient für sich entschieden hatten. Die Junglöwen wie auch die Jung-Gallier zeigten trotz ihrer Jugend, dass sie bei beiden Vereinen eine exzellente Ausbildung erfahren und auf hohem Niveau Handballsport betreiben.

 

Für die SG spielten: Lucas Bauer, Marco Bitz – Roy James (1), Adam Soos, Lukas Sauer, Maximilian Rolka (3), Max Haider, Leon Bolius (4), Marius Steinhauser, Nicolas Herrmann (1), Michel Abt (15/5), David Ganshorn (3), Maximilian Schwarz (1)

 

Für den HBW spielten: Jonas Baumeister, Mario Ruminsky – Julian Thoman (2), Timo Hildebrand, Gregor Thomann (5), Jan Bitzer, Tim Nothdurft (3), Markus Dangers (1), Thorben Kirsch (2), Johannes Stumpf (1), Jan Remmlinger (8), Lukas Saueressig (2/1), René Zobel (2)