Landesliga Nord: PSV Heidelberg – TSV Rot 17:25 (9:10)

0
1098
TSV Rot 1905
http://www.tsvrot1905.de/

Meisterschaft und Aufstieg in die Badenliga

Mit einem deutlichen Sieg im direkten Duell mit dem Tabellenzweiten PSV Heidelberg machte unsere Mannschaft zwei Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Badenliga perfekt. Mit nun vier Punkten Vorsprung und dem besseren direkten Vergleich gegenüber dem PSV Heidelberg ist selbst bei zwei Niederlagen in den beiden letzten Spielen der Saison unserer Mannschaft der Titel nicht mehr zu nehmen.

Nach sieben Siegen in Serie war unsere Mannschaft bei der HG Oftersheim / Schwetzingen II schwer gestrauchelt und holte sich eine deutliche Klatsche ab. Die Erfolgsserie war gerissen und es hatte danach den Anschein, als ob unserem Team auf der Zielgeraden die Puste auszugehen drohte. Gegen Ketsch und Eppelheim hätte man nach zeitweise deutlicher Führung in eigener Halle beinahe noch den Sieg verspielt. Und in Bammental gab es dann eine genau so knappe wie bittere Niederlage. Ein Glück, dass auch der PSV an diesem Wochenende zu Hause gegen die HG Königshofen / Sachsenflur gescheitert war. Somit kam es am vergangenen Wochenende für unsere Mannschaft beim direkten Verfolger PSV Heidelberg quasi zum Endspiel um die Meisterschaft. Bei zwei Punkten Vorsprung reichte ein Sieg, um die Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Bei einer Niederlage hingegen wäre bei zwei noch ausstehenden Spielen sogar noch der zweite Tabellenplatz in Gefahr geraten. Skepsis vor diesem Spiel war also durchaus angebracht, denn gute Erfahrungen hatte unsere Mannschaft beim PSV Heidelberg in der Vergangenheit noch nicht gemacht. In eigener Halle ist der PSV eine Macht und unser Team hatte sich dort stets zum Teil sogar recht deftige Niederlagen abgeholt. Aber die HG Königshofen / Sachenflur hatte zwei Wochen zuvor ja gezeigt, dass die IGH Sporthalle im Hasenleiser doch keine uneinnehmbare Festung mehr ist. Und auch unser Team war gewillt die Negativserie in dieser Halle zu beenden, um an diesem Wochenende Alles klar zu machen. Das war jedem einzelnen Spieler vom ersten Spielzug an auch anzumerken.

Und alleine gelassen wurde die Mannschaft bei dieser schweren Aufgabe von ihren Fans auch nicht. Die Sporthalle im Hasenleiser war jedenfalls zum Bersten gefüllt und mehr als die Hälfte der Zuschauer durfte man dabei getrost dem Roter Lager zuordnen. Die Unterstützung für die Mannschaft war einfach phantastisch und dürfte unseren Spielern enorm geholfen haben. Schon vor dem Anpfiff gingen somit zwei Punkte deutlich an den Anhang des TSV Rot, der eine Geräuschkulisse in die Halle brachte, die für echte Heimspielatmosphäre sorgte. Auch die Spieler des PSV waren dadurch sichtlich beeindruckt, zumal sich ja in der Halle die Wechselbänke der Mannschaften unmittelbar vor den Zuschauertribünen befinden. Eigentlich schon ein Unding.

Schon recht schnell in dieser Partie wurde klar, dass die Entscheidung in erster Linie durch die Abwehrreihen fallen würde. Nach 15 Spielminuten war, für heutige Handballspiele eigentlich untypisch, nur ein mageres 3:6 auf der Anzeigetafel abzulesen. Dies zeigt, dass unsere Mannschaft in der Abwehr von Beginn an hervorragend auf den Gegner eingestellt war. Es wurde konzentriert gearbeitet. Vor allem Dario Tokur und der quirlige Kreisläufer des PSV kamen überhaupt nicht zur Entfaltung. Dazu hatte die Mannschaft in Dominik Ent im Tor an diesem Abend einen entscheidenden Rückhalt hinter sich. Gut zwei Duzend gehaltene Bälle, eine beachtliche Quote bei 17 Gegentreffern. Nur im Spiel nach vorne haperte es ein wenig. Da machte sich dann schon das Harzverbot in der Halle bemerkbar. Fehlwürfe und viele technische Fehler waren die Folge. Seltsamerweise allerdings auch beim Gegner, der das doch eigentlich gewohnt sein müsste.

Beim 5:9 in der 23. Minute hatte sich unser Team auf vier Tore abgesetzt, hätte zu diesem Zeitpunkt allerdings auch schon deutlicher in Front liegen können. Stattdessen kam der PSV in der Endphase der ersten Halbzeit, bedingt auch durch zahlreiche Ballverluste unserer Mannschaft wieder besser ins Spiel und hätte kurz vor der Pause beinahe noch den Ausgleich erzielt.

Also doch wieder eine Wackelpartie? Voll konzentriert kam unser Team dann allerdings wieder aus der Kabine. Mit einer bärenstarken Abwehrleistung wurde schon früh der Grundstein zum Sieg gelegt. Zwölf Minuten dauerte es, bis der PSV den ersten Treffer erzielen konnte. Bis dahin hatte sich unser Team bereits mit sechs Toren auf 9:15 abgesetzt. Auch im weiteren Verlauf stand unsere Abwehr sattelfest und ließ bis zur 48. Spielminute (12:19) gerade einmal drei Treffer der Gastgeber zu. Beim 12:21 (52. Minute) betrug der Vorsprung neun Treffer und damit war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Auch wenn der PSV in der Folge wieder auf sechs Treffer herankommen konnte, so ließ sich unsere Mannschaft den verdienten Erfolg nicht mehr aus der Hand nehmen.

Mit dieser Leistung hat die Mannschaft nicht nur sich selbst belohnt, sondern auch ihrem Trainer Willi Thome zum Abschied als Trainer das größte Geschenk gemacht. Zusammen mit Co Trainer Tobias Gerdes hat er in den vergangenen drei Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet, die letztendlich nun mit der Meisterschaft belohnt wurde. Und dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass alle Spieler in dieser jungen Mannschaft aus der eigenen Jugend kommen, bzw. dort ein oder zwei Jahre eine Ausbildung genossen haben. Und einer, der an dieser Ausbildung in der Jugend maßgeblich beteiligt war, ist Willi Thome. Deshalb ist auch der Ausspruch von ihm „meine Jungs“ durchaus berechtigt. Er übergibt zum Saisonende seinem Nachfolger Boris Meiser eine junge und intakte Mannschaft, die noch Steigerungspotenzial hat. Man sieht also, nicht nur der PSV Heidelberg hat ein Erfolgskonzept, sondern auch der TSV Rot. Und dieses Konzept heißt: Jugendarbeit, Jugendarbeit und nochmals Jugendarbeit. Gewährleistet eben auch durch eine große Anzahl an Helfern, die daran mitarbeiten.
Nach dem Spiel war der Jubel bei Mannschaft und Fans natürlich riesengroß und bereits in und vor der Halle wurde kräftig gefeiert. Die obligatorische Bierdusche durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen und so dauerte die Rückkehr für Mannschaft und Trainerstab etwas länger. Die Begrüßung im Vereinsheim war entsprechend und danach wackelte ganz einfach die Bude. Wie, Wo und Wann es geendet hat, wird an dieser Stelle nicht verraten.

Trainer Thome
„Meine Mannschaft hat heute über weite Strecken des Spieles genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, ich kann allen Spielern nur ein Kompliment machen. Wir haben das Spiel in erster Linie in der Abwehr gewonnen. Den Rest hat unser Torwart erledigt. Vor allem in der ersten Halbzeit, als Dominik mehrere freie würfe des PSV parierte“.

Mannschaft
Dominik Ent, Florian Becker (Tor) Marco Bellemann 1, Nikolai Linder 2, Julian Körner 5 (1), Patrick Winkler 3, Fabian Schenk 3, Nils Wege 2, Tizian Stegmüller 1, Julian Stegmüller 1, Patrick Kögler 1, Max Fankhänel 6 (1), Dominic Steinhauser, Andre Weis

Vorschau
Die Meisterschaft ist also für unser Team nun doch vorzeitig in trockenen Tüchern und die restlichen zwei Spiele kann unsere Mannschaft jetzt unbeschwert angehen. Man kann, muss aber nicht mehr. Dennoch sollte man aber schon aus rein sportlicher Sicht und auch den eigenen Fans gegenüber jetzt die Zügel nicht schleifen lassen. Zwei Spieltage stehen also noch aus und im letzten Heimspiel unserer Mannschaft steht nochmals ein Derby auf dem Programm, das es in sich hat. Die HSG St. Leon / Reilingen ist zu Gast in der Sporthalle Rot. In der Hinrunde gab es für unsere Mannschaft in der Fritz-Mannherz Halle in Reilingen eine knappe Niederlage. Revanche ist demnach angesagt und auch die HSG wird sich sicherlich nochmals richtig ins Zeug werfen. Obwohl beide Teams unbeschwert in diese Partie gehen können, wird der Derbycharakter sicherlich für Spannung sorgen. Die Handballfreunde können sich also nochmals auf beste Handballkost einstellen. Hallo Fans, bei diesem letzten Heimspiel wäre es schön, wenn wir auch in der Roter Sporthalle einmal solch eine Atmosphäre hinbekommen würden, wie am vergangenen Sonntag in Heidelberg. Also, sorgen wir nochmals für mächtige Stimmung in der Bude. Aber selbst dann, wenn die Revanche nicht glücken sollte, gefeiert wird trotzdem. Die Planungen hierfür laufen bereits. Lasst Euch überraschen.

Samstag, den 05.04.2014 20.00 Uhr 
TSV Rot – HSG St. Leon / Reilingen
Sporthalle Rot

Quelle: TSV Rot